FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
An den Finanzmärkten stehen die Zwischenwahlen in den USA im Mittelpunkt. Bei den sogenannten Midterms ist der prognostizierte überwältigende Sieg der Republikaner ausgeblieben. Die Demokraten von Präsident Joe Biden haben sich besser geschlagen als erwartet. Insbesondere das Rennen um die Mehrheit im Senat, der zweiten Kammer des Kongresses, bleibt nach den bisherigen Auszählungen sehr eng. Entscheidend könnte eine mögliche Stichwahl im Bundesstaat Georgia sein. Im Repräsentantenhaus sieht es nach einer knappen Mehrheit für die Republikaner aus, auch wenn dies noch nicht ganz sicher ist.
"Für die Finanzmärkte ist der eigentliche Ausgang der Kongresswahlen von keiner größeren Relevanz", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Zu sehr stehen die Themen Inflation und Geldpolitik im Mittelpunkt." Allerdings könnten die Zwischenwahlen laut Gitzel den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren beeinflussen. Dies gelte vornehmlich dann, wenn erkannt werde, dass Donald Trump nicht der große Stimmenbringer sei.
In der Eurozone bleibt die hohe Inflation und die Geldpolitik der EZB im Fokus. Die Verbraucher in der Eurozone sehen laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank auf Sicht von drei Jahren weiterhin eine erhöhte Inflation. Im September lagen die Erwartungen für die Jahresrate wie im Vormonat bei 3,0 Prozent. Die EZB strebt auf mittlere Sicht eine Rate von 2,0 Prozent an. Zuletzt hatte die Inflation mit 10,7 Prozent einen Rekordwert erreicht. Zudem erwarten die Verbraucher eine stärkere Schrumpfung der Wirtschaftsleistung als bisher.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87774 (0,87378) britische Pfund, 146,82 (146,25) japanische Yen und 0,9880 (0,9911) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1709 Dollar gehandelt. Das waren etwa 3 Dollar weniger als am Vortag./jsl/la/he