BIETIGHEIM-BISSINGEN (dpa-AFX) - Die anhaltend starke Nachfrage und eine leichte Entspannung der Lieferketten hat dem Maschinen- und Anlagenbauer Dürr
Die Kunden setzten trotz der aktuell angespannten Lage in Zukunftsfelder wie Automatisierung, E-Mobilität und nachhaltige Produktionsprozesse, sagte Weyrauch laut Mitteilung. Das Unternehmen rechnet inzwischen mit 4,8 bis 5,1 Milliarden Euro Auftragseingang - auch das wäre der höchste Wert aller Zeiten. Im August hatte Dürr hier bereits die Ziele hochgesetzt, damals waren noch 4,4 bis 4,7 Milliarden Euro erwartet worden.
Die im Index der mittelgroßen Werte MDax
Auch Baader-Analyst Peter Rothenaicher hob den starken Auftragseingang für das vergangene Quartal hervor. Vor allem der Umsatz habe die Erwartungen übertroffen. Zudem hätten sich die Margen wie erhofft vom Tiefpunkt im vorangehenden zweiten Quartal verbessert.
Das Neugeschäft erweise sich angesichts des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds als sehr robust, hieß es von Dürr. Der Auftragseingang kletterte im vergangenen Jahresviertel um gut ein Fünftel auf gut 1,3 Milliarden Euro, er wurde getragen durch alle fünf Geschäftsbereiche. Besonders stark erwies sich die Nachfrage aus der Autoindustrie mit zwei Großaufträgen für Lackieranlagen aus den USA und Mexiko. Nach Rekord-Bestellungen im ersten Halbjahr erlebte die Tochter Homag indes eine Nachfrageberuhigung im vergangenen Quartal - dies sei aber so erwartet worden.
Unterdessen gab es nach Unternehmensangaben im Berichtszeitraum einen ersten Lichtblick bei den angespannten Lieferketten, der sich positiv auf die Beschaffung von Materialien ausgewirkt habe. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg in der Folge im dritten Quartal um zehn Prozent auf 63,4 Millionen Euro. Die entsprechende bereinigte Marge lag zwar mit 5,6 Prozent noch 0,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau, das zweite Quartal war in dieser Hinsicht jedoch wesentlich schlechter ausgefallen. Damals hatte Dürr noch erheblich unter den Corona-Lockdowns in China gelitten.
Dürr rechnet nun mit einer weiteren Verbesserung der Profitabilität im Schlussquartal. Dennoch soll die Marge vor Sondereffekten in der unteren Hälfte des - im Mai gesenkten - Zielkorridors von 5,0 bis 6,5 Prozent herauskommen. Das gelte auch für die Marge inklusive aller Effekte./tav/mne/zb