(neu: Details zum dritten Quartal, Aktienkurs, Expertenstimme)
JENA (dpa-AFX) - Auftragsbestand auf Rekordhoch, Umsatz kräftig gestiegen: Jenoptik-Chef
In den ersten neun Monaten summierten sich die Erlöse auf 698 Millionen Euro - rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. Vor allem das Geschäft mit Ausrüstungen für die Halbleiterausrüstungsindustrie war der Wachstumstreiber. Verbessert zeigte sich im dritten Quartal der Auftragseingang aus der Automobilindustrie. Der Auftragsbestand lag nach den Angaben Ende September mit 750 Mio Euro um rund ein Drittel über dem Vorjahresniveau.
Trotz eines Rückgangs ist das börsennotierte Unternehmen weiterhin stark vom Absatz im Ausland abhängig. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen gut drei Viertel des Umsatzes im Ausland erzielt - 81,5 Prozent waren es vor einem Jahr. Nach höheren Steuerzahlungen und einem negativen Ergebnis des im Sommer verkauften Militärtechnikgeschäfts erzielte Jenoptik unter dem Strich per Ende September einen Konzerngewinn von 41,4 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es allerdings noch 66,2 Millionen Euro gewesen. Der Vorstand verwies auf Einmaleffekte im Vorjahr.
Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf 251 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um zwölf Prozent auf 48 Millionen Euro zu. Die Marge gemessen am operativen Gewinn sank um 3,4 Prozentpunkte auf 19,2 Prozent. Im Gesamtjahr peilt Jenoptik weiter eine Ebitda-Marge zwischen 18 und 18,5 Prozent an und damit etwas mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn im dritten Quartal um rund 23 Prozent auf knapp 21 Millionen Euro. Der Rückgang hing auch mit höheren Steuern zusammen.
An der Börse wurden die Zahlen zunächst mit Ernüchterung aufgenommen. Der Kurs der im SDax notierten Aktie sackte im frühen Handel um bis zu acht Prozent ab. Händler führten das unter anderem auf die gesunkene Profitabilität in den Monaten Juli bis September zurück. Jenoptik habe hier nicht das hohe Niveau des Vorquartals halten können, schrieb Stifel-Experte Adrian Pehl in einer Studie. Das Anheben des unteren Endes der Umsatzprognose sei dagegen keine Überraschung gewesen.
Bis zum Nachmittag konnte die Aktie das Minus allerdings fast komplett ausmerzen. Im Zuge einer deutlichen Erholung der Aktienmärkte kletterte der Kurs kräftig nach oben und lag zuletzt mit etwas mehr als 24 Euro auf dem Niveau des Vortags. Die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf 35 Prozent verloren und damit deutlich mehr als der SDax./rot/jha/zb/he