FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der in den USA im Oktober stärker als erwartet gesunkene Preisauftrieb hat den Dollar zu allen anderen wichtigen Währungen belastet. An den Finanzmärkten wird jetzt auf künftig geringere Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed spekuliert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober noch um 7,7 Prozent. Im September hatte sie noch bei 8,2 Prozent gelegen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Rate auf 7,9 Prozent gerechnet.
Die etwas abgeschwächte Teuerung deutet auf weniger starke Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed hin, die ihren Leitzins im laufenden Jahr schon stark erhöht hat. Sie hatte auf den letzten vier Sitzungen den Leitzins um jeweils 0,75 Prozentpunkte angehoben. Notenbankchef Jerome Powell hat bereits auf der letzten Sitzung weniger starke Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, wenn auch noch kein Ende der Zinserhöhungen.
"Die Inflation ist auf deutlichem Rückzugskurs", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Fed-Chef Powell habe Grund zum Durchatmen. "Wenn es zu keinen weiteren externen Schocks kommt, werden die Teuerungsraten im kommenden Jahr noch merklicher fallen", schreibt Gitzel. "Für die Fed rückt also der Zeitpunkt, an dem sie von weiteren Zinsanhebungen absehen kann, näher." Der Dollar hatte lange von der Aussicht auf stark steigende Leitzinsen profitiert. Entsprechend enttäuscht reagierten die Anleger nun.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87298 (0,87774) britische Pfund, 145,47 (146,82) japanische Yen und 0,9834 (0,9880) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1748 Dollar gehandelt. Das waren etwa 41 Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/zb