FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag deutlich nachgegeben. Sie büßten damit ihre kräftigen Gewinne vom Vortag weitgehend ein. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die sehr freundlich Stimmung an den Aktienmärkten belastete die als sicher geltenden Anleihen. Am Markt war zudem die Rede von Gewinnmitnahmen, nachdem die Kurse am Vortag stark gestiegen waren. Einen Schub hatten festverzinsliche Wertpapiere durch Inflationsdaten aus den USA erhalten, nachdem diese niedriger ausgefallen waren als erwartet. Hintergrund ist der geldpolitische Kurs der US-Notenbank: Die rückläufige Teuerung lässt der Federal Reserve Luft, ihren Kampf gegen die hohe Inflation etwas vorsichtiger zu führen. Schon für die kommende Zinssitzung im Dezember rechnen viele Analysten mit einer weniger starken Zinsanhebung als zuletzt.
In den USA trübte sich im November das Verbrauchervertrauen in den USA merklich ein. Der Rückgang des von der Universität Michigan erhobenen Konsumklimas war zudem stärker als erwartet. Die Unsicherheit dürfte nach Einschätzung der Universität angesichts des schwierigen Umfeldes anhalten. Die Inflationserwartungen der Verbraucher legten geringfügig zu.
Konjunkturdaten aus Deutschland bestätigten am Morgen den starken Preisauftrieb. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte daher auf Zinsanhebungskurs bleiben. Seit dem Sommer hat sie ihre Leitzinsen um insgesamt zwei Prozentpunkte angehoben. Vertreter der Notenbank hatten zuletzt weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt./jsl/he