REGENSBURG (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Vitesco
Die Vitesco-Aktie lag vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate minimal im Plus. Der Kurs war vor dem Wochenende auf ein Jahreshoch bei 59,35 Euro gestiegen. Allerdings fehlen bis zum Rekordhoch bei über 66 Euro in den Tagen nach der Abspaltung vom ehemaligen Mutterkonzern Continental im September 2021 noch ein paar Euro.
In diesem Jahr soll der Umsatz nun von 8,35 Milliarden Euro auf 9,0 bis 9,2 Milliarden Euro zulegen, wie das SDax
"Auch im dritten Quartal 2022 haben unter anderem die hohen Inflationseffekte in Form von gestiegenen Material-, Energie- und Transportkosten das Gesamtergebnis des Unternehmens beeinflusst", sagte Finanzchef Werner Volz. So geht Vitesco 2022 bei der bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern 2022 jetzt noch von 2,3 bis 2,5 Prozent aus statt zuvor von 2,2 bis 2,7 Prozent (Vorjahr 1,8 Prozent). Nicht alle Mehrkosten könnten an die Kunden weitergegeben werden, hieß es.
Beim Barmittelzufluss traut sich der Antriebsspezialist etwas mehr zu als bisher, weil im derzeit unsicheren Umfeld weniger investiert werden soll. Die Investitionsquote veranschlagen die Bayern jetzt bei 5 Prozent des Umsatzes statt bisher 6 Prozent. Der Free Cashflow soll über 75 Millionen betragen und nicht mehr nur mehr als 50 Millionen.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Vitesco gewann 4,3 Milliarden Euro an neuen Aufträgen, davon 3,2 Milliarden mit Elektrifizierungsprodukten. Unter anderem holte Vitesco eine Bestellung für das Batteriemanagementsystem eines deutschen Autobauers in Höhe von 600 Millionen Euro herein. "Das bedeutet, dass wir im Jahr 2022 bisher Aufträge für unser Batteriemanagement im Gesamtwert von drei Milliarden Euro verbuchen konnten", sagte Vorstandschef Andreas Wolf.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg in etwa auf das Doppelte bei 47,9 Millionen Euro. Analysten hatten sich im Schnitt allerdings etwas mehr Ergebnis ausgerechnet. Die entsprechende Marge lag bei 2,1 Prozent nach 1,3 Prozent ein Jahr zuvor. Unter dem Strich reduzierte sich der Konzernverlust auf 13,8 Millionen Euro nach 91,5 Millionen Euro vor einem Jahr.
In der Sparte, die sich direkt mit Technologie für Elektrofahrzeuge befasst, blieb der operative Verlust bei um die 70 Millionen Euro nahezu stabil, während der Umsatz aus eigener Kraft um 16 Prozent zulegte. Hier fallen weiter hohe Anlaufkosten an. Außerdem musste das Produktionsvolumen in China kurzfristig wegen Kapazitätserweiterungen gedrosselt werden./men/mis/stk