(neu: Gewinne auf 10% ausgebaut, Hoch seit Mai, 200-Tage-Linie überschritten)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der verlustbringende Kostenanstieg hat die Stimmung der Nordex-Anleger
Höhere Kosten und unterbrochene Lieferketten stimmten den Windkraftanlagen-Hersteller pessimistischer. Die Nachrichten taten dem zuletzt gestiegenen Interesse der Anleger aber keinen Abbruch: Die Titel haben seit Mitte Oktober um 58 Prozent zugelegt. Die Stimmung blieb wohl auch wegen einer ermutigenden Analystenstimme ungetrübt: Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler betonte in einer Studie, die Chancen auf eine positive Wende seien gut. Er glaubt, dass die Risiken durch Altverträge mit Kunden, die noch zu niedrigen Preisen vereinbart wurden, demnächst sinken. Insofern stehe das Unternehmen in den kommenden Quartalen vor einer "Übergangszeit".
"Die gesamte Branche hatte sich in den vergangenen Jahren durch eine zu starke Fokussierung auf Marktanteile und Volumen in eine desolate Lage manövriert", schrieb Hoymann. Inzwischen hätten Anbieter wie Nordex aber die Notwendigkeit erkannt, kostendeckende Preise durchzusetzen und Vertragsstandards zu entschärfen. Daher gebe es nun die Hoffnung, dass das zweite Halbjahr 2022 zu einem Wendepunkt werde.
Die Chancen, die angesichts der Energiewende mit der Windkraftbranche in Verbindung gebracht werden, könnten also bald zur Geltung kommen. Nach Hoymanns Einschätzung wird das Marktwachstum "wahrscheinlich noch viele Jahre lang hoch bleiben, angetrieben von den globalen Net-Zero-Ambitionen und Bemühungen um eine größere Energieautonomie." Nordex habe in den vergangenen Jahren enorm viele Marktanteile zurückgewonnen, was wohl auch für die Qualität des Produktes und der Serviceleistungen spreche./tih/stw/jha/he