FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Markt war von einer stärkeren Nachfrage nach dem US-Dollar die Rede, was im Gegenzug den Euro und viele andere wichtige Währungen belastet habe. Zuletzt hatte ein überraschend starker Rückgang der Inflation in den USA die Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen verstärkt, was den Dollar deutlich unter Druck gesetzt hatte. Nun fragten sich die Anleger, ob der jüngste Kursrutsch der US-Währung übertrieben gewesen sein könnte, sagten Händler.
Am Donnerstag rückten Teuerungsdaten aus dem Euroraum in den Blick. In der Region hatte die Inflation zwar im Oktober abermals einen Rekordwert erreicht: Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 10,6 Prozent. Die in der ersten Schätzung ermittelte Inflationsrate aber wurde leicht nach unten korrigiert.
Melanie Debono, Volkswirtin für Europa bei Pantheon Macroeconomics, schrieb: "Wir rechnen damit, dass die Inflation in der Eurozone ihren Höhepunkt erreicht hat, aber sie wird noch einige Zeit hoch bleiben." Die Expertin bezweifelt, dass der jüngste Rückgang der Gaspreise von Dauer sein wird. Die Verzögerung, mit der sich der diesjährige Anstieg der Großhandelsgas- und Strompreise auf die regulierten Preise auswirke, deute darauf hin, dass weitere böse Überraschungen noch bevorstehen könnten.
Das britische Pfund weitete nach Aussagen von Finanzminister Jeremy Hunt seine Verluste gegenüber dem US-Dollar und dem Euro kurzzeitig etwas aus. Hunt sagte im Rahmen seiner Haushaltsrede, dass sich das Vereinigte Königreich bereits in einer Rezession befinde. Auch wegen Russlands Krieg in der Ukraine und dadurch weiter gestiegene Energiepreise erreichte die Inflation in dem Land zuletzt ein 41-Jahres-Hoch./la/bgf/mis