FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag anfängliche Verluste weitgehend aufgeholt. Am Mittag lag der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Auftrieb erhielten Bundeswertpapiere durch neue Preisdaten aus Deutschland. Die Erzeugerpreise sind im Oktober auf Jahressicht deutlich schwächer gestiegen als im Vormonat. Gegenüber September gab es sogar den ersten Preisrückgang seit knapp zweieinhalb Jahren. Wichtigster Grund waren laut Statistikamt rückläufige Preise für Strom und Gas.
"Ein spektakulärer Preisrückgang nach all den Monaten mit deutlichen Preisanstiegen", kommentierte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. "Vielleicht das erste Signal eines gewissen, konjunkturbedingten Nachlassens des Preisdrucks." Allerdings könnten sich die Endverbraucher noch nicht so richtig mitfreuen, da die Energiepreise vor allem für Großverbraucher gesunken seien.
Unterdessen signalisierte EZB-Chefökonom Philip Lane fortgesetzte Zinsanhebungen der Notenbank, wenn auch in geringerem Tempo. Auf der anstehenden Dezember-Sitzung werde die Europäische Zentralbank (EZB) ein geringeres Straffungstempo in Erwägung ziehen, sagte Lane der Nachrichtenagentur Market News International (MNI). Zugleich stellte der Ire klar, dass auch nach Dezember weitere Zinsanhebungen folgen werden./bgf/jsl/stk