ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Credit Suisse
Betroffen von den schwierigen Marktbedingungen sei vor allem die Investmentbank, aber auch die Vermögensverwaltung und das Schweizer Geschäft bekämen die schwachen Kundenaktivitäten zu spüren. Einschließlich des geschätzten Q4-Verlusts könnte damit für 2022 ein Verlust vor Steuern in Höhe von rund 3,4 Milliarden Franken resultieren. Die Credit Suisse hatte bereits das Gesamtjahr 2021 mit einem Vorsteuerverlust von 522 Millionen abgeschlossen.
Die Bank bestätigt zudem die bereits für die ersten Wochen des Oktober 2022 vermeldeten hohen Kapitalabflüsse. Gruppenweit hätten sich diese Abflüsse nun bis zum 11. November auf rund 6 Prozent der verwalteten Vermögen belaufen. In der Vermögensverwaltung hätten die Abflüsse vom Oktober zwar reduziert werden können, sie hätten aber noch nicht gedreht. Derzeit lägen die verwalteten Vermögen rund 10 Prozent unter dem Niveau vom Ende des dritten Quartals. In der Schweizer Bank habe sich die Situation derweil stabilisiert, die Kundenvermögen lägen noch 1 Prozent tiefer.
Wegen der deutlich reduzierten Kundenvermögen dürfte auch das Vermögensverwaltungsgeschäft rote Zahlen schreiben. Auf den Resultaten lastet auch der Ende Oktober angekündigte strategische Umbau der Gruppe. So resultiert aus dem Verkauf des Allfunds-Anteils ein Verlust von 75 Millionen Franken. Insgesamt dürften die Restrukturierungskosten im laufenden Quartal rund 250 Millionen Franken betragen.
Trotz der Abflüsse seien die vorgeschriebenen Liquiditätskennzahlen auf Gruppenebene jederzeit eingehalten worden, betont die Credit Suisse. So betrug die durchschnittliche "Liquidity Coverage Ratio" im laufenden Quartal bisher 140 Prozent. Die Finanzgruppe bekräftigt zudem ihre Ziele für die Kapitalquote. So wolle sie weiterhin bis 2025 eine Kernkapitalquote (CET1 vor Basel III-Reformen) von über 13,5 Prozent erreichen, wobei sie diese von 2023 bis 2025 mindestens bei 13 Prozent halten wolle./tp/uh/AWP/zb