FRANKFURT (dpa-AFX) - Papiere von Uniper haben ihren Rückschlag nach der Erholungsrally am Donnerstag ausgeweitet. Die Anteilsscheine des Energiekonzerns sanken um bis zu 17 Prozent und lagen damit wieder rund 39 Prozent unter dem Hoch vom Dienstag. Zuvor hatten sie sich aber auch binnen vier Handelstagen fast verdoppelt. Ihre Bodenbildung nahm mit einem Hoch seit Juli Formen an.
Zur Wochenmitte gab Uniper eine weitere Kapitalspritze vom Bund bekannt. Über die bisher geplante Kapitalerhöhung um 8 Milliarden Euro hinaus soll weiteres genehmigtes Kapital in Höhe von bis zu 25 Milliarden Euro durch Ausgabe neuer Aktien geschaffen werden. Der Ende September getroffenen Einigung mit der Bundesregierung auf ein Stabilisierungspaket sollen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung kurz vor Weihnachten zustimmen.
Analyst Vincent Ayral von JPMorgan sprach von einer "Rettung 2.1", upgedatet um 25 Milliarden Euro. Die Meldung erinnere vor allem noch einmal daran, in welch prekärer Lage sich der Konzern durch die Gaskrise befinde. Letztlich dürften die von den Kapitalerhöhungen ausgeschlossenen Altaktionäre zwar auf juristischem Wege auf Kompensation hoffen, aber der Weg dahin sei lang. Die Erholungsrally entbehrt Ayral zufolge jedenfalls nachrichtlicher Grundlage. Sie sei wohl alleine Eindeckungen von Leerverkäufen zu verdanken und damit vermutlich nicht nachhaltig.
Im aktuell höchst unsicheren Umfeld bleiben die Chancen rein spekulativ, erklärte auch Louis Boujard von Oddo BHF. Beide Experten bringen ihre Skepsis mit den Einstufungen "Underweight" und "Underperform" zum Ausdruck und liegen mit Kurszielen von 2,20 und 1,90 Euro deutlich unter dem aktuellen Xetra-Niveau von 5,67 Euro./ag/stk