FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag anfängliche Gewinne nicht halten können. Gegen Mittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Zu Handelsstart hatten sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere von der Protestwelle in China profitiert. Dort ist es zu den größten Demonstrationen seit Jahrzehnten gekommen. Die Demonstrationen vom Wochenende dauerten in vielen Städten bis in die Nacht zum Montag an. Der Unmut richtet sich gegen die strikten Maßnahmen der chinesischen Null-Corona-Politik wie wiederholte Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne.
Für Belastung am Rentenmarkt sorgten am Vormittag dagegen Äußerungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB). Der niederländische Notenbankchef Klaas Knot sprach von anhaltenden Inflationsrisiken und einer längeren Phase, die zur Wiederherstellung von Preisstabilität erforderlich sei. Knot gilt in der EZB als Vertreter einer straffen geldpolitischen Linie und legt im aktuellen Umfeld daher großes Gewicht auf einen entschlossenen Inflationskampf.
Geld- und Kreditdaten der EZB unterstrichen am Vormittag allerdings auch die schwache wirtschaftliche Dynamik. Das Geldmengenwachstum schwächte sich im Oktober deutlich abn. Melanie Debono vom Analysehaus Pantheon Macroeconomics interpretierte die Entwicklung als Hinweis auf eine sich abschwächende wirtschaftliche Aktivität./bgf/jkr/mis