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EU-Kommission wirft Deutscher Bank und Rabobank Kartell vor

06.12.2022
um 12:31 Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Europäische Kommission hat der Deutschen Bank und der Rabobank vorgeworfen, sich beim Handel mit Staatsanleihen abgesprochen und so eventuell Preise beeinflusst zu haben. Erhärteten sich diese Vorwürfe, würde das gegen die EU-Kartellregeln verstoßen, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit. Man habe Bedenken, dass Händler der beiden Banken zwischen 2005 und 2016 sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht und so ihre Handelsstrategien und Preise abgesprochen haben - etwa per E-Mail oder in Online-Chats.

Konkret gehe es unter anderem um in Euro denominierte Staatsanleihen, die im Europäischen Wirtschaftsraum - dem neben den EU-Staaten auch Länder wie Norwegen und Island angehören - auf Sekundärmärkten gehandelt wurden, teilte die EU-Kommission mit. Sie hatte zunächst versucht, im Gespräch mit den Banken einen Vergleich in der Sache zu finden. Da es keine Fortschritte gegeben habe, sei nun das normale Kartellverfahren eingeleitet worden.

Die Deutsche Bank und die niederländische Rabobank können nun auf die Vorwürfe antworten und eine Anhörung vor der EU-Kommission und nationalen Wettbewerbsbehörden beantragen, um sich zu verteidigen. Können sie die Bedenken der Kommission nicht ausräumen, kann diese als Wettbewerbshüterin eine Strafe von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes der betroffenen Institute verhängen.

Die Deutsche Bank teilte mit, dass sie keine Geldbuße erwarte. "Die Deutsche Bank hat in dieser Angelegenheit proaktiv mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet und hat daher bedingte Immunität vor Geldbußen erhalten", hieß es in einer Stellungnahme./dub/DP/stw

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