FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Handel zwischen Euro und Dollar verlief ohne entscheidende Impulse. Konjunkturdaten aus Deutschland überraschten zwar positiv, bewegten das Währungspaar aber nicht nennenswert. Der Auftragseingang der deutschen Industrie legte im Oktober überraschend deutlich zu. Allerdings folgt der Zuwachs auf empfindliche Rückgänge in den beiden Monaten zuvor. "Der Trend bei den Auftragseingängen zeigt weiterhin deutlich nach unten", kommentierte Commerzbank-Experte Ralph Solveen.
EZB-Chefvolkswirt Philip Lane bekräftigte unterdessen die allgemeine Erwartung, dass die Leitzinsen im Euroraum wegen der hohen Inflation weiter steigen dürften. Allerdings wies der Ire auch auf die bereits erfolgten kräftigen Zinsanhebungen von insgesamt zwei Prozentpunkten in diesem Jahr hin. Derzeit ist nicht ganz klar, ob die EZB ihr Straffungstempo auf der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember auf 0,50 Prozentpunkte verlangsamt oder bei 0,75 Punkten belässt. An den Märkten wird eher auf eine Verlangsamung gesetzt.
Kursgewinne verzeichnete der australische Dollar. Die Notenbank des Landes hob ihren Leitzins wie allgemein erwartet um weitere 0,25 Punkte auf 3,1 Prozent an. Zugleich überraschte sie einige Fachleute, indem sie weitere Anhebungen in Aussicht stellte. Erwartet wurde eher, dass die Währungshüter verbale Vorbereitungen für ein Ende des Straffungskurses treffen. Die australische Notenbank gilt im internationalen Vergleich als eher vorsichtige Zentralbank.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86170 (0,86085) britische Pfund, 143,33 (143,07) japanische Yen und 0,9872 (0,9893) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1773 Dollar gehandelt. Das waren etwa sechs Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/mis