FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Erholung der Ticketnachfrage von der Corona-Krise stimmt die Lufthansa
Der Kurs der Lufthansa-Aktie legte nach den Neuigkeiten zeitweise um fast fünf Prozent zu und erreichte den höchsten Stand seit September 2021. Zuletzt lag das Papier noch mit 3,6 Prozent im Plus bei 7,98 Euro und war damit zweitstärkster Titel im MDax
Noch im Frühjahr hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr für 2022 nicht einmal schwarze Zahlen versprechen wollen, nachdem der Konzern im zweiten Corona-Jahr 2021 noch einen operativen Verlust von mehr als 2,3 Milliarden Euro erlitten hatte. Da sich das Geschäft in den folgenden Monaten erholte, kündigte er im Sommer zunächst einen operativen Gewinn von mehr als einer halben Milliarde Euro an - und verdoppelte seine Prognose im Oktober auf mehr als eine Milliarde Euro.
Dass es 1,5 Milliarden werden könnten, hatten jedoch nur wenige Experten erwartet. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Analysten gingen zuletzt im Schnitt von 1,1 Milliarden aus. Branchenexperte Alexander Irving vom Analysehaus Bernstein geht davon aus, dass die Gewinnerwartungen des Marktes nun steigen dürften. Er sieht die höhere Unternehmensprognose als Zeichen einer weiterhin robusten Reisenachfrage, von der auch die Lufthansa-Konkurrenten profitieren sollten.
Im Oktober und November hätten sich die Ergebnisse besser entwickelt als erwartet, berichtete die Lufthansa weiter. Im Passagiergeschäft lägen die Durchschnittserlöse deutlich über dem Vorkrisenniveau, und die Buchungslage deute auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung hin.
Während die Lufthansa im Passagiergeschäft im Gesamtjahr noch nicht auf das Vorkrisenniveau zurückkehren dürfte, läuft es im Fracht- und Wartungsgeschäft noch besser. So soll Lufthansa Cargo den bisherigen operativen Rekordgewinn von 1,5 Milliarden Euro von 2021 in diesem Jahr übertreffen. Auch Lufthansa Technik erwartet für 2022 ein Rekordergebnis. Ihre Jahreszahlen will die Lufthansa wie geplant am 3. März vorlegen./stw/nas/mis