FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Dollar gab zu allen wichtigen Währungen deutlich nach. Die hohe Inflation in den USA hat sich im November stärker als erwartet abgeschwächt. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 7,1 Prozent. Im Vormonat hatte die Rate noch bei 7,7 Prozent gelegen. Auch die aussagekräftigere Kernrate ging zurück. Bei der Kernrate werden schwankungsanfällige Größen wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet.
"Das Bild einer abflauenden Inflation hat sich mit den Zahlen weiter verfestigt", kommentierten die Volkswirte der Commerzbank. Dies erleichtere die Arbeit der US-Notenbank Fed, die an diesem Mittwoch ihre geldpolitischen Entscheidungen verkündigen wird. "Die für die Fed-Sitzung allgemein erwartete Verkürzung des Zinsschritts auf 0,50 Prozentpunkte kann als nahezu sicher gelten", heißt es in dem Kommentar. Auf den letzten vier Sitzungen hatte die Fed den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation noch um 0,75 Punkte angehoben. Höhere Leitzinsen machen eine Währung für Anleger tendenziell attraktiver.
Die am Vormittag besser als von Experten erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus Deutschland bewegten den Markt hingegen kaum. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) verbesserten sich im Dezember von niedrigem Niveau aus unerwartet deutlich. "Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen mit großer Mehrheit von einem Rückgang der Inflationsrate in den nächsten Monaten aus", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Zusammen mit der zwischenzeitlichen Entspannung an den Energiemärkten führt dies zu einer klaren Verbesserung des konjunkturellen Ausblicks."
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85753 (0,86006) britische Pfund, 144,85 (144,86) japanische Yen und 0,9869 (0,9855) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1815 Dollar gehandelt. Das waren etwa 34 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jha/