FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussagen von Ceconomy
Zur Mittagszeit büßten die Aktien von Ceconomy, zu der die beiden Handelsketten Media Markt und Saturn gehören, im SDax
"Ceconomy steht schon seit mehreren Jahren mit dem Rücken zur Wand und hat viele wichtige Trends und Trendwechsel verschlafen", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Im vergangenen Jahr sei schließlich das Ruder herumgerissen und eine strikte Wende samt Strukturwechsel in Angriff genommen worden. "Dass sich diese Maßnahmen nicht innerhalb weniger Quartale umsetzen lassen, zeigen die nun vorgelegten Jahreszahlen gut auf."
Dabei verwies Lipkow auch auf den Aktienkurs als Spiegel der Unternehmenslage: "Der Aktienkurs befindet sich bereits auf Krisenkursniveau und hat den Abwärtstrend nun noch einmal beschleunigt." Im bisherigen Jahresverlauf hat das Ceconomy-Papier fast 50 Prozent an Wert eingebüßt. Ausgehend vom Anfang des Jahres 2018, als die Aktie noch bei 13,40 Euro notiert hatte, beläuft sich der Kursverlust inzwischen auf etwas mehr als 85 Prozent.
Ein Händler nannte vor allem den Ausblick auf das neue Geschäftsjahr als auch den mittelfristigen Ausblick durchwachsen und vage, zumal das Verbraucherumfeld bis ins Jahr 2023 hin weiterhin schwierig bleiben dürfte. Daher sollte auch "aufgrund der begrenzten Preissetzungsmacht die operative Profitabilität von Ceconomy unter Druck bleiben", erwartet er.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank hob das "hohe Maß an Unsicherheiten" in den Konzernzielen hervor, auch wenn er diese als insgesamt "solide" und die vorgelegten Jahreszahlen als "wie erwartet" bezeichnete.
Zum laufenden ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres habe Ceconomy keine konkreten Zahlen genannt, präzisierte Bosse. Dafür habe es Aussagen über eine besser als erwartete Kundennachfrage gegeben, zur Wettbewerbsintensität und zur Suche der Kunden nach Sonderangeboten. Das bedeutet ihm zufolge "eine ermutigende Umsatzentwicklung, aber anhaltender Margendruck". Deutlicher werde die Unsicherheit dann im Gesamtjahresausblick, der ebenfalls keine konkreten Zahlen enthalte und zudem nur gelte, sofern sich die derzeitige gesamtwirtschaftliche Lage, etwa was die Inflation, die Kundennachfrage oder Warenverfügbarkeit betreffe, nicht weiter eintrübe. Dann erst gehe das Management von einer "leichten Umsatzsteigerung" und einer "deutlichen Steigerung des bereinigten Ebit" aus./ck/nas/stk