FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Kurz vor Weihnachten blieb am Devisenmarkt die Geldpolitik im Fokus. So bekräftigte der Vizepräsident der EZB, Luis de Guindos, die Absicht der Notenbank zu weiteren deutlichen Zinserhöhungen. Der französischen Tageszeitung "Le Monde" sagte der Spanier, Anhebungen um 0,5 Prozentpunkte dürften zunächst das Standardtempo werden. Dieses Tempo werde wohl eine Zeitlang beibehalten. Die bisher vorgenommenen Schritte hätten zwar einen Einfluss auf die Inflation, man müsse aber mehr tun.
Derweil gab das britische Pfund im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen weiter nach. Die Wirtschaft Großbritanniens schrumpfte im Sommer etwas deutlicher als bisher bekannt. Belastet wurde die Entwicklung vor allem durch das schwache Abschneiden der Produktion. Der Bausektor schrumpfte ebenfalls. Nur leicht abgefedert wurde das Resultat durch den Dienstleistungssektor.
Die jüngste Schwäche des britischen Pfunds überrasche nicht, schrieb Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Schließlich werde derzeit allerorts eine expansive Fiskalpolitik betrieben. Das britische Statistikamt habe aber zuletzt eine überraschend hohe Schuldenaufnahme verkündet und so den Druck auf die Landeswährung noch erhöht.
Im Handelsverlauf könnten noch unter anderem Wachstumsdaten aus den USA für Bewegung sorgen. Zudem werden die wöchentlichen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt veröffentlicht, die einen Hinweis auf die kurzfristige Entwicklung am Jobmarkt geben./la/jsl/mis