FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Am Nachmittag stützten robuste US-Konjunkturdaten den Dollar und belasteten im Gegenzug den Euro. Die US-Wirtschaft wuchs im Sommer etwas stärker als bisher bekannt. Laut Handelsministerium basiert das Wachstum vor allem auf den Ausfuhren und den Konsumausgaben. Zudem stieg die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weniger als erwartet.
Darüber hinaus blieb am Devisenmarkt die Geldpolitik im Fokus. So bekräftigte der Vizepräsident der EZB, Luis de Guindos, die Absicht der Notenbank zu weiteren deutlichen Zinserhöhungen. Der französischen Tageszeitung "Le Monde" sagte der Spanier, Anhebungen um 0,5 Prozentpunkte dürften zunächst das Standardtempo werden. Dieses Tempo werde wohl eine Zeitlang beibehalten. Die bisher vorgenommenen Schritte hätten zwar einen Einfluss auf die Inflation, man müsse aber mehr tun.
Derweil gab das britische Pfund im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen weiter nach. Die Wirtschaft Großbritanniens schrumpfte im Sommer etwas deutlicher als bisher bekannt. Belastet wurde die Entwicklung vor allem durch das schwache Abschneiden der Industrieproduktion. Der Bausektor schrumpfte ebenfalls. Nur leicht abgefedert wurde das Resultat durch den Dienstleistungssektor.
Die jüngste Schwäche des britischen Pfunds überrasche nicht, schrieb Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Schließlich werde zwar in vielen wichtigen Ländern eine expansive Fiskalpolitik betrieben. Das britische Statistikamt habe aber zuletzt eine überraschend hohe Schuldenaufnahme verkündet und so den Druck auf die Landeswährung noch erhöht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88243 (0,87651) britische Pfund, 140,42 (140,29) japanische Yen und 0,9852 (0,9836) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1796 Dollar gehandelt. Das waren etwa 18 Dollar weniger als am Mittwoch./la/jsl/he