FRANKFURT (dpa-AFX) - In der neuen Börsenwoche dürften allmählich Quartalszahlen von Unternehmen stärker in den Fokus der Investoren rücken und Konjunkturdaten etwas in den Hintergrund drängen. Nachdem der Inflationsdruck jüngst, so wie von Marktteilnehmern erhofft, weiter nachgelassen hat, und dadurch die Sorgen vor stärker steigenden Zinsen gemildert wurden, wird es nun darauf ankommen, ob die Geschäftszahlen der Unternehmen die Anleger überzeugen.
Die Berichtssaison in den USA ist mittlerweile angelaufen - mit ersten Unternehmenszahlen aus dem Finanzsektor. Am Dienstag stehen mit Goldman Sachs
Laut der Commerzbank dürften die Einzelhandelsumsätze in den USA im Dezember vermutlich deutlich gesunken sein, allerdings hauptsächlich wegen der niedrigeren Benzinpreise. Wie es um die US-Wirtschaft bestellt ist, zeigen zur Wochenmitte weitere Daten, etwa zur Industrieproduktion. Auch die Erzeugerpreise stehen am Mittwoch auf dem Programm, welche tendenziell die Verbraucherpreise beeinflussen, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die deutlichen Zinsanhebungen der Fed könnten allmählich ihre Spuren in der Wirtschaft hinterlassen, wenngleich sich der Arbeitsmarkt noch immer in robuster Verfassung zeigt.
Neben den US-Daten haben Konjunkturdaten aus China das Potenzial, die Märkte zu bewegen. Auf der Agenda stehen am Dienstag das Wirtschaftswachstum, die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im Reich der Mitte. In den Daten sollte sich die rigorose Covid-Politik Chinas widerspiegeln, schrieben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Null-Covid-Strategie wurde von der chinesischen Regierung inzwischen aber beendet, die Wiedereröffnung des Landes war für die jüngsten Kursgewinne an den Börsen mit entscheidend.
Marktteilnehmer sind sich einig, dass die Entwicklung der Unternehmen im Schlussquartal die weitere Richtung am Aktienmarkt in den nächsten Wochen wieder stärker bestimmen wird. Positive Überraschungen könnten dabei der nächste Treiber für die Rally am Aktienmarkt sein, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Doch ausgemacht ist das längst nicht: So müssten die Unternehmen auch berichten, wie sie ihre Gewinne durch die Inflation und die schwächere Konjunktur beeinträchtigt sehen, hieß es etwa bei der DekaBank.
Am Donnerstag legt in Deutschland der Software-Anbieter Suse
Die sinkenden Inflations- und Zinsgefahren gelten an den Börsen zunächst als eingepreist. Der Dax
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---