FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Euro zuletzt deutlich gestiegen war. Die vorläufigen Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 gaben dem Euro keinen Auftrieb. Die deutsche Wirtschaft hat trotz Ukraine-Krieg und Inflation im vergangenen Jahr ihre Aufholjagd nach der Corona-Krise fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs mit 1,9 Prozent etwas stärker als erwartet.
"Die Bundesregierung hat die Rezession abgepfiffen, zumindest fürs Erste", kommentierte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. "Die bemerkenswerte Stabilität des Konsums in Deutschland ist maßgeblich auf die vielfältigen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zurückzuführen." In der Eurozone legte zudem die Industrieproduktion im November stärker als erwartet zu. Zuletzt hatten die etwas verbesserten Wirtschaftsaussichten in der Eurozone den Euro gestützt.
Am Nachmittag war der Euro zeitweise unter 1,08 Dollar gefallen. Er erholte sich jedoch am späten Nachmittag etwas. Die Inflationserwartungen der US-Verbraucher sind auf Sicht von einem Jahr laut einer Umfrage der Universität von Michigan stärker gesunken als erwartet. Dies könnte ein weiteres Argument dafür sein, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung Anfang Februar nur noch eine kleine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte beschließen könnte. Insgesamt hellte sich die Stimmung der amerikanischen Verbraucher deutlicher als erwartet auf.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88800 (0,88690) britische Pfund, 139,02 (140,61) japanische Yen und 1,0051 (1,0056) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1912 Dollar gehandelt. Das waren etwa 15 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jkr/men