FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch leichte Kursgewinne verzeichnet. Gegen Mittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Zinsdruck kam aus Japan. Dort behielt die Zentralbank ihre lockere Ausrichtung trotz einer anziehenden Inflation bei. Vor der Zinssitzung hatte es Spekulationen gegeben, die Währungshüter könnten sich ein Stück weit von ihrer im internationalen Vergleich sehr lockeren Linie verabschieden. Die Renditen am japanischen Markt gaben spürbar nach, was auf andere Rentenmärkte ausstrahlte. Gegen Mittag wurde der Druck jedoch etwas geringer.
Schon am Vortag hatte eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg am Anleihemarkt für Bewegung gesorgt. Demnach wird in den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) in Erwägung gezogen, das Zinsanhebungstempo bald weiter zu verlangsamen. Dies steht im Gegensatz zu jüngsten Äußerungen vieler Notenbanker, wonach die EZB ihre Zinsen noch eine ganze Zeit lang deutlich anheben müsse. Frankreichs Zentralbankchef Francois Villeroy de Gallhau wies die Spekulationen am Mittwoch jedoch zurück. Daraufhin gaben Bundeswertpapiere einen Teil ihrer Gewinne ab.
Preisdaten aus der Eurozone bestätigten unterdessen den auf hohem Niveau abnehmenden Preisauftrieb. Im Dezember ging die Inflationsrate den zweiten Monat in Folge zurück. Die Kernteuerung - ohne Energie und Lebensmittel - stieg jedoch an und liegt mit 5,2 Prozent so hoch wie noch nie seit Gründung der Währungsunion. Auch Detailangaben zeigen, dass nicht nur die Preise von Energie und Rohstoffen steigen, sondern auch Dienstleistungen und industriell gefertigte Waren teurer werden.
Am Nachmittag stehen weitere Konjunkturdaten auf dem Programm. In den USA werden unter anderem Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel und Produktionszahlen aus der Industrie erwartet./bgf/jkr/jha/