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OTS: Bain & Company / Bain-Report zum weltweiten M&A-Markt: ...

02.02.2023
um 10:04 Uhr

Bain-Report zum weltweiten M&A-Markt: Wettbewerbsvorsprung durch
Zukäufe
München (ots) -

- Weltweites Volumen der M&A-Transaktionen sinkt 2022 deutlich, bewegt sich aber
noch auf dem guten Niveau der Jahre 2016 bis 2020
- EBITDA-Multiple ist auf ein Zehnjahrestief gefallen
- Trotz aller Unwägbarkeiten bleiben Zukäufe integraler Bestandteil der
Unternehmensstrategie
- Erschließung neuer Wachstumsmärkte und Nachhaltigkeit sind wichtige Treiber
des M&A-Geschäfts

Ungeachtet der schwachen Konjunktur und der hohen Unsicherheit setzen
Unternehmen weiterhin auf Zukäufe. Dies hat eine Befragung von weltweit rund 300
M&A-Verantwortlichen im Rahmen des "Global M&A Report 2023" der internationalen
Unternehmensberatung Bain & Company ergeben. Danach planen 80 Prozent, 2023
gleich viele Transaktionen wie im Vorjahr zu tätigen oder sogar noch mehr. Neben
der jüngsten Entwicklung des weltweiten M&A-Geschäfts zeigt der Bain-Report auch
auf, wie sich Firmen durch Übernahmen gerade in wirtschaftlich schwierigen
Zeiten einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen können.

Strategische Käufer dominieren nach wie vor

Bis Mai 2022 schien es so, als könne das M&A-Geschäft an das Rekordjahr 2021
anknüpfen. Doch mit der steigenden Inflation, der Ankündigung der Zinswende in
den USA sowie der zunehmenden konjunkturellen Talfahrt änderte sich das Bild.
Hatte das globale Dealvolumen 2021 mit 5,9 Billionen US-Dollar noch einen neuen
Höchststand erreicht, ging es 2022 um 36 Prozent auf 3,8 Billionen US-Dollar
zurück. Damit blieb es aber immerhin auf dem Niveau der guten M&A-Jahre 2016 bis
2020 (Abbildung). Knapp 70 Prozent aller Transaktionen entfielen auf
strategische Käufer.

Allerdings hielten sich insbesondere deutsche Unternehmen unter anderem
angesichts explodierender Energiepreise mit Zukäufen zurück. Das strategische
Dealvolumen sank binnen eines Jahres um gut die Hälfte auf rund 77 Milliarden
US-Dollar. In der Schweiz belief es sich 2022 auf rund 32 Milliarden und in
Österreich auf rund 8 Milliarden US-Dollar.

Über alle Länder hinweg gab es eine Verlagerung weg von Mega-Deals hin zu
kleineren Übernahmen. Die Zahl der Transaktionen strategischer Käufer ging 2022
im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 9 Prozent zurück. Bain-Partner und
M&A-Experte Dr. Tobias Umbeck überrascht die anhaltende Kaubereitschaft nicht:
"Übernahmen sind mittlerweile integraler Bestandteil der meisten
Unternehmensstrategien und haben sich bewährt." So geben 65 Prozent der im
Rahmen des Reports Befragten an, dass ihre Zukäufe in den vergangenen drei
Jahren die Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen hätten.

Niedrigere Bewertungen bieten Chancen

Deutlich gesunken sind im Jahresverlauf über alle Branchen hinweg die
Unternehmensbewertungen. Tatsächlich lag das EBITDA-Multiple bei strategischen
Transaktionen 2022 mit 11,9 so niedrig wie nie zuvor in den vergangenen zehn
Jahren. Insbesondere Technologie- und Healthcare-Firmen ließen sich gemessen an
2021 nur noch mit einem hohen Abschlag veräußern. Marktbeobachter Umbeck
verweist auf die sich daraus ergebenden Chancen: "Mutige Unternehmen können
jetzt zu günstigeren Konditionen ihr Kerngeschäft stärken oder neue
Wachstumsmärkte erschließen."

Gerade beim Eintritt in neue Märkte sollten Firmenverantwortliche gezielte
Zukäufe in ihre Überlegungen einbeziehen. So haben Bain-Langzeitanalysen zutage
gebracht, dass M&A-Transaktionen bei zwei Dritteln der besonders erfolgreichen
Vorstöße eine entscheidende Rolle spielten. "Über Zukäufe neue Geschäftsmodelle
zu etablieren oder Märkte zu erschließen ist oft günstiger und zeitsparender,
als die erforderlichen Kompetenzen und Teams im eigenen Haus aufzubauen", so
Umbeck.

Nachhaltigkeitskompetenz ist gefragt

Dies gilt auch für das Thema Nachhaltigkeit. Unternehmen gleich welcher Branche
sind gefordert, ihre Dekarbonisierung voranzutreiben und in die
Kreislaufwirtschaft einzusteigen. Dies lässt sich in vielen Fällen schneller und
effektiver realisieren, wenn gezielt zugekauft wird. Schon heute ist laut
Bain-Report bei rund jeder zehnten Übernahme Nachhaltigkeit ein wesentlicher
Faktor.

Dieser Trend wird sich weiter verstärken. Bain-Partner Umbeck ist überzeugt,
dass gerade das Thema Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren ein wichtiger
Treiber des M&A-Geschäfts sein wird: "Weltweit sind Unternehmen am Erwerb
entsprechenden Know-hows interessiert, um ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu
erreichen. Zudem suchen sie nach Wegen, um am starken Wachstum in 'grünen'
Märkten zu partizipieren."

Proaktive Due Diligence zahlt sich aus

Vor diesem Hintergrund sollten Unternehmen die damit verbundenen Entscheidungen
zügig treffen und sich nicht von der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit
abschrecken lassen. "Gerade in wirtschaftlichen Schwächephasen wird die Basis
für einen dauerhaften Wettbewerbsvorsprung im nächsten Konjunkturzyklus gelegt",
betont Umbeck. "Und dieser lässt sich mit Zukäufen noch ausbauen."

Dies zeigt nicht zuletzt eine Auswertung von Daten von rund 3.000 Firmen durch
Bain. Danach steigerten Unternehmen, die in der Rezession 2008/2009 mindestens
eine Akquisition tätigten, ihre Aktienrendite in den darauffolgenden Jahren
deutlich schneller als inaktive Wettbewerber. "In wirtschaftlich unsicheren
Zeiten zahlt sich eine proaktive Due Diligence besonders aus", stellt
Bain-Partner Umbeck fest. "Je professioneller die Strukturen von Firmenkäufern
sind, desto größer ist die Chance auf attraktive Deals und deren rasche
Integration."

Die Inforgrafik "Weltweites M&A-Volumen" finden Sie hier: https://ots.de/wSTZ8e

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