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Nach Bayer-Chefwechsel: Investor und Gewerkschafter uneins über Abspaltung

11.02.2023
um 02:05 Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Fondsgesellschaft Union Investment sieht nach dem angekündigten Chefwechsel beim Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer die Frage von Abspaltungen differenziert. "Ein Spin-off der Sparte Consumer Health wäre ein möglicher Weg, um den Unternehmenswert zu steigern", sagte Fondsmanager Markus Manns der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Consumer Health stellt rezeptfreie Arzneien her und ist die kleinste Sparte von Bayer.

Eine Abspaltung der weit größeren Agrarsparte Crop Science hält Manns dagegen nicht für machbar: "Eine Abspaltung beziehungsweise ein Spin-off von Crop Science ist wegen der Glyphosat-Unsicherheit im Moment noch keine Option. Zudem dürfte Bayer Pharma dann recht schnell übernommen werden, und wir würden eher von einer Zerschlagung sprechen, die niemand will und die dem Standort Deutschland schaden würde", sagte der Fondsmanager. Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hält Union Investment derzeit knapp ein Prozent an Bayer.

Die Gewerkschaft IGBCE warnt die Investoren von Bayer hingegen vor einer Zerschlagung des Konzerns: "Aus Sicht der Beschäftigten ist Bayer mit seinen drei Standbeinen genau richtig aufgestellt für die Herausforderungen der Zukunft", sagte Francesco Grioli, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft und Bayer-Aufsichtsrat, der Zeitung. "Die Transformation der Industrie bewältigt man nur mit einer Unternehmenspolitik, die auf Risikostreuung und Nachhaltigkeit beruht - und nicht auf Hedgefonds-Aktivismus."/he/la

Bayer AG

WKN BAY001 ISIN DE000BAY0017