FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die gut in das neue Jahr gestarteten Aktien von Bayer
Bayer stellte die Anleger auf weniger schwungvolle Geschäfte ein. Das Wachstum dürfte sich 2023 verlangsamen. Der kräftige Rückenwind durch außergewöhnlich hohe Preise für das Pflanzenschutzmittel Glyphosat lässt weiter nach. Hinzu kommen höhere Kosten und Preisdruck bei einigen Medikamenten.
Bayer kalkuliert für das laufende Jahr um Effekte aus Wechselkursveränderungen bereinigt und damit auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse 2022 mit einem Umsatz von 51 bis 52 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll auf dieser Basis 12,5 bis 13,0 Milliarden Euro erreichen.
Die Prognosen für 2023 bezeichnete Analyst Charlie Bentley vom Investmenthaus Jefferies als durchwachsen. Zwar liege der Umsatzausblick etwas über der mittleren Markterwartung, das Ebitda-Ziel aber liege etwas darunter. Der Experte Michael Leuchten von der Schweizer Großbank UBS ergänzte, dass auch die in Aussicht gestellte Spanne für den Gewinn je Aktie im Kerngeschäft enttäuscht habe.
Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan schrieb, dass die Jahreszahlen von Bayer zwar insgesamt positiv seien. Der Markt dürfte sich aber vor allem auf die nach dem Ausblick anstehenden Kürzungen der durchschnittlichen Analystenschätzungen konzentrieren.
Die Aktien von Bayer waren mit viel Schwung in das neue Jahr gestartet und Anfang Februar bis auf fast 66 Euro geklettert. Damals hatte das Bekanntwerden des Einstiegs aktivistischer Investoren die Fantasie der Anleger befeuert. Bereits seit Wochen kursieren Spekulationen über die Konzernstruktur unter dem künftigen Bayer-Chef Bill Anderson, der das Ruder Anfang Juni von Werner Baumann übernehmen wird.
Trotz des Kursrutsches am Dienstag steht bei den Bayer-Aktien seit Jahresanfang gerechnet aber immer noch ein Plus von 16,5 Prozent zu Buche. Der Dax hat in diesem Zeitraum um gut 10 Prozent zugelegt.
Aus charttechnischer Sicht hat sich derweil das Bild eingetrübt. Die Bayer-Papiere rutschten deutlich unter die 21-Tage-Durchschnittslinie, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Zudem fiel die Unterstützung um die 58 Euro, die seit Mitte Februar gehalten hat.
Als neue Unterstützung dienen nun die 50- und die 200-Tage-Linien. Diese sind ein Maß für die mittel- und langfristige Entwicklung und verlaufen bei 55,37 Euro sowie bei 55,00 Euro./la/mis/jha/
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