FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt haben die Renditen am Dienstag weiter angezogen. Auslöser waren Inflationsdaten aus den großen Euroländern Frankreich und Spanien. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg bis auf 2,66 Prozent. Der am Vortag markierte Höchststand seit Mitte 2011 wurde damit nochmals übertroffen.
Im Gegenzug gerieten die Anleihekurse unter Druck. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Getragen wird die Entwicklung an den Anleihemärkten nach wie vor von Erwartungen an die Geldpolitik. Nachdem Inflationszahlen für Februar aus Frankreich und Spanien höher als erwartet ausgefallen waren, erhöhten Marktteilnehmer ihre Erwartungen für die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank.
An den Geldmärkten wird jetzt auf Sicht von einem Jahr für die Eurozone ein Zinsgipfel von etwa 4 Prozent erwartet. Zu Jahresbeginn hatte die Erwartung noch bei 3,5 Prozent gelegen. Aktuell beträgt der geldpolitisch relevante Einlagensatz der EZB, auf den sich die Erwartungen beziehen, 2,5 Prozent.
Nicht nur in Europa, auch in den USA sind die Zinserwartungen zuletzt gestiegen. Auch hier waren Inflationsdaten, die über den Markterwartungen lagen, ausschlaggebend. Vergangene Woche erst hatte das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß PCE nach oben hin überrascht. An den Märkten werden daher aktuell zumindest drei weitere Zinsanhebungen durch die Fed um jeweils 0,25 Prozentpunkte erwartet.
Am Nachmittag stehen weitere Konjunkturdaten auf dem Programm, die an den Rentenmärkten für Bewegung sorgen könnten. In den USA werden Zahlen vom Immobilienmarkt sowie Stimmungsindikatoren aus der Industrie und zum privaten Konsum veröffentlicht. Es äußern sich darüber hinaus einige prominente Notenbanker./bgf/jsl/jha/