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Deutsche Anleihen: Deutliche Verluste

01.03.2023
um 17:56 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Mittwoch deutlich gefallen. Bis zum Nachmittag sank der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,70 Prozent auf 131,96 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 2,72 Prozent. Sie erreichte so einen den höchsten Stand seit 2011. In allen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu.

Die anhaltend hohe Inflationsrate in Deutschland treibt die Renditen weiter nach oben. Im Februar lagen die Verbraucherpreise wie schon im Januar nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf 8,5 Prozent erwartet. Ökonomen erwarten daher weitere merkliche Zinserhöhungen durch die EZB. Bereits am Vortag hatten Inflationsdaten aus Spanien und Frankreich negativ überrascht.

"Das Ziel von zwei Prozent liegt in weiter Ferne", kommentierte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. "Die Zinsen werden daher auf längere Sicht nicht fallen, sondern weiter steigen, um die Inflation wieder zurück in den gewünschten Zielkorridor zu drücken." Bundesbankpräsident Joachim Nagel signalisierte zudem weitere Erhöhungen. "Klar ist: Der angekündigte Zinsschritt im März wird nicht der letzte sein", sagte er in Frankfurt.

Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA belasteten die Anleihekurse zusätzlich. So hat sich der Stimmung in der US-Industrie im Februar aufgehellt. Der Einkaufmanagerindex ISM stieg allerdings weniger als erwartet und signalisiert weiterhin eine Schrumpfung des Sektors. "Das Umfeld bleibt angesichts steigender Zinsen und Löhne sowie der hohen Inflation schwierig", kommentierte Ulrich Wortberg, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Im Hinblick auf die Geldpolitik der US-Notenbank sollte die Erwartung steigender Leitzinsen nicht weiter angeheizt werden./jsl/he

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