FRANKFURT (dpa-AFX) - Steigende Kosten und unterbrochene Lieferketten haben beim Gabelstapler-Hersteller Kion
Die im MDax
Kions Gewinn brach 2022 unter dem Strich um 83 Prozent ein auf 98 Millionen Euro. Den Konzern belasteten die steigenden Preise für Energie- und Material. Gepaart mit dem anhaltenden Chipmangel, der Lohnkosteninflation und dem Arbeitskräftemangel schrieb der Konzern im dritten Quartal sogar rote Zahlen. Tausende Gabelstapler konnten wegen fehlender Einzelteile nicht ausgeliefert werden und die Zeitpläne der Teams auf den Baustellen gerierten durcheinander, weil sie wegen fehlender Teile ihre Projekte nicht wie geplant abarbeiten konnten.
Das dicke Auftragsbuch aus den Vorjahren stützten Kion aber. Vor allem im zweiten Halbjahr sei es erfolgreich gelungen, die bestehenden Aufträge abzuarbeiten, sagte der neue Finanzvorstand Markus Wassenberg am Donnerstag in einer Pressekonferenz. So stieg der Umsatz im Gesamtjahr um 8 Prozent auf etwas mehr als 11,1 Milliarden Euro. Der Auftragseingang ging von 12,5 auf 11,7 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (ber Ebit) sank um zwei Drittel auf 292 Millionen Euro. Angesichts dessen sowie wegen des hohen Lagerbestands verbuchten die Frankfurter zudem freie Mittelabflüsse in Höhe von 716 Millionen Euro.
Seinen Aktionären will Kion für 2022 eine Dividende von 19 Cent je Anteilsschein ausschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 25 Prozent, was das untere Ende der vom Vorstand avisierten Spanne markiert. Nach dem Rekordjahr 2021 konnten sich die Aktionäre noch über 1,50 Euro je Aktie freuen.
Kion war lange Zeit ein Profiteur der Corona-Krise. Das rasante Wachstum des Onlinehandels ließ viele Unternehmen reichlich Geld in den Ausbau und die Automatisierung ihrer Lagerhäuser und Lieferabläufe stecken. Mittlerweile schwächelt die Konjunktur aber und vor allem die Kauflust der Verbraucher hat sich vor dem Hintergrund der Inflation abgeschwächt. Das bekommt Kion beispielsweise bei den wichtigen Kunden aus dem Online-Handel zu spüren.
Beim Umsatz erwartet der Vorstand um Chef Rob Smith 2023 mindestens 11 Milliarden Euro, im schlechtesten Fall damit sogar etwas weniger als 2022. Als operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) soll mit mindestens 550 Millionen Euro aber deutlich mehr hängen bleiben als zuletzt./lew/zb/jha/