FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag zugelegt. Bis zum frühen Abend stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Am Markt wurden die Kursgewinne mit einer Gegenbewegung auf die teils deutlichen Verluste an den Tagen zuvor begründet. In der Eurozone hat sich der hohe Preisauftrieb auf Unternehmensebene zu Jahresbeginn deutlich abgeschwächt. Die Erzeugerpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. Während die Gesamtteuerung im Februar geringfügig gesunken ist, stieg die Kerninflation auf ein Rekordhoch.
Ökonomen deuten dies als Indiz, dass sich der Preisdruck von den Bereichen Energie und Rohstoffen auf andere Sektoren wie Dienstleistungen übertragen könnte. Die EZB dürfte daher ihre Zinsen laut eigenen Aussagen Mitte März erneut um 0,50 Prozentpunkte anheben. Mehrere Notenbanker vertraten vor dem Wochenende die offizielle Linie, dass weitere Zinsanhebungen zur Dämpfung der hohen Inflation notwendig seien. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos unterstrich die hohe Bedeutung der unterliegenden Inflation.
Robuste Konjunkturdaten aus den USA belasteten die Anleihen nicht. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hatte sich dort im Februar weniger als erwartet eingetrübt. Zudem signalisiert der Einkaufsmanagerindex ISM weiterhin ein robustes Wachstum für den Sektor. Die Wirtschaftsentwicklung und vor allem der starke Arbeitsmarkt sorgen für anhaltenden Inflationsdruck. Die US-Notenbank dürfte laut Ökonomen daher weiter die Zinsen anheben./jsl/he