(Die Meldung wurde teilweise neu gefasst. Damit wird klargestellt, dass die Hauptversammlung über die Besetzung des Aufsichtsrates entscheidet.)
UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1
MFE ist der größte Aktionär bei ProSiebenSat.1. Zweitgrößter Eigner ist die von Renata Kellnerova beherrschte tschechische Holding PPF. Diese erhebt ebenfalls Anspruch auf einen Sitz. Dem Bericht zufolge wird das von dem deutschen Konzern aber nicht unterstützt. Über die Besetzung des Aufsichtsrats entscheidet die Hauptversammlung (HV). Vorschläge erfolgen üblicherweise durch den Aufsichtsrat im Zuge der Einladung zur HV. Auch die Aktionäre selbst können Vorschläge machen.
Eine Sprecherin von ProSiebenSat1 wollte sich am Samstag zu Aufsichtsratsposten nicht äußern. Die neuen Aufsichtsratsmitglieder würden thematisiert, wenn zur Hauptversammlung eingeladen werde, sagte sie.
Das Verhältnis zwischen ProSiebenSat.1 und MFE galt lange als unterkühlt. MFE des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi strebt einen europäischen Senderverbund an. Dem stand unter anderem der frühere ProSiebenSat.1-Vorstandschef Rainer Beaujean reserviert gegenüber. Beaujean hatte sein Amt im vergangenen Herbst überraschend niedergelegt.
Der seit November amtierende neue Vorstandschef Bert Habets will demnächst die neue Unternehmens-Strategie präsentieren. Laut dem Bericht soll dabei deutlich werden, dass die DNA des Konzerns in der Unterhaltung liegt. Das Streaming-Angebot solle stark ausgebaut werden. Die ProSiebenSat1-Sprecherin bekräftigte, dass die neue Unternehmens-Strategie in Kürze veröffentlicht werden solle.
PPF hatte nach eigenen Angaben vom Dienstag seine Beteiligung an ProSiebenSat.1 auf 10,1 Prozent aufgestockt. Die Holding wolle auch im Aufsichtsrat vertreten sein und habe sich mit dem Unternehmen dazu bereits in Verbindung gesetzt, hieß es in einer Mitteilung weiter. PPF ist der Ansicht, dass ProSiebenSat1 "eine faire Vertretung aller wichtigen Aktionäre im Aufsichtsrat sicherstellen sollte"./sl/uvo/he