FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger haben am Mittwoch auf die Geschäftszahlen von Lanxess
Trotz des konjunkturellen Gegenwinds hat sich der Lanxess-Vorstand für das laufende Jahr ein in etwa stabiles Ergebnis vorgenommen. Am Markt wird aktuell im Mittel mit einem leichten Rückgang gerechnet. Zumindest in den ersten Monaten rechnet der Konzernvorstand jedoch mit Gegenwind durch einen andauernden Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden sowie die Folgen hoher Energiepreise. Laut Vorstandschef Matthias Zachert blieb die Nachfrage wie schon im Schlussquartal auch zum Jahresauftakt bisher gedämpft.
Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank nahm zwar den Jahresausblick positiv auf und wertete ihn als Beweis für die robuste Aufstellung von Lanxess. Andere Beobachter störten sich jedoch vor allem an den Zielen für den Jahresauftakt. Analyst Chris Counihan von Jefferies umschrieb die Gewinnprognose für das laufende erste Quartal als verhalten. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) liege mit 180 bis 220 Millionen Euro unter seiner Annahme von 237 Millionen Euro, während die Konsensschätzung mit 213 Millionen Euro am oberen Rand der avisierten Spanne liege. Counihan rechnete denn auch mit einer mauen Kursreaktion der Aktien.
JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi blickte derweil noch einmal zurück: Auffallend an den Kennziffern des Chemiekonzerns zum vierten Quartal sei der ausgesprochen schwache Free Cashflow, schrieb er.
Auch UBS-Analyst Andrew Stott fand einige Haare in der Suppe, wie etwa den schwachen Ausblick für das erste Quartal. Zudem sei die von ihm besonders hoch bewertete Sparte für Schutzmaterialien (Consumer Protection) im Schlussquartal beim operativen Ergebnis deutlich unter den Markterwartungen herausgekommen.
Mit den aktuellen Kursverlusten setzt das Lanxess-Papier seine Anfang Februar begonnene Talfahrt fort. Zuvor hatte die Aktie noch ihr bisheriges Jahreshoch bei 47,83 Euro erreicht - damit war sie seinerzeit auf das höchste Niveau seit Februar 2022 gestiegen. Doch der Kursverlauf von Lanxess ist in den vergangenen Jahren deutlich stärkeren Schwankungen ausgesetzt als der Chemiesektor insgesamt. Vom bisherigen Rekordhoch bei 74,78 Euro von Anfang 2018 ist die Aktie trotz mehrfacher Erholungsversuche inzwischen um gut die Hälfte entfernt./tav/niw/mis