BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Banken der Eurozone sind nach Einschätzung der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, den jüngsten Turbulenzen gewachsen. "Der Bankensektor des Eurogebiets ist widerstandsfähig und verfügt über eine starke Kapital- und Liquiditätsposition", sagte Lagarde am Montag in Brüssel vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments. "Das geldpolitische Instrumentarium der EZB ist in jedem Fall voll ausgestattet, um Liquiditätshilfe für das Finanzsystem des Euroraums bereitzustellen."
Die Schweizer Großbank UBS
Die EZB hatte am Donnerstag trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte angehoben. Einige Experten hatten erwartet, dass die EZB aus Rücksicht auf den Finanzsektor die Zinsen nicht so deutlich anhebt. Die EZB hat aber im Gegensatz zur vorherigen Sitzung keine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt. Man wolle die künftige Politik von den Daten abhängig machen, sagte Lagarde am Montag erneut. Die Spannungen an den Märkten würden Prognosen erschweren.
Es gebe keinen Zielkonflikt zwischen Preisstabilität und Finanzmarktstabilität, sagte Lagarde. Beide Themen würden mit unterschiedlichen Instrumenten angegangen. Man solle jedoch nicht an der Entschlossenheit der EZB zweifeln, das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen./jsl/jha/