ELLWANGEN (dpa-AFX) - Der zuletzt schwächelnde Batteriekonzern Varta
Die Aktie des im SDax
Einer Varta-Mitteilung vom Dienstagabend zufolge wurden 2,22 Millionen neue Aktien zum Preis von 22,85 Euro pro Stück ausgegeben worden. Die neuen Scheine seien für 2022 voll dividendenberechtigt, hieß es weiter. Das Bezugsrecht der übrigen Aktionäre war ausgeschlossen.
Das Unternehmen hatte die Maßnahme am Montag als Teil eines Restrukturierungskonzepts angekündigt. Damit soll der Batteriekonzern wieder auf Kurs gebracht und finanziell stabilisiert werden, nachdem er im zweiten und dritten Quartal unter dem Strich Verluste geschrieben hatte. Geplant sind dabei Einsparungen bei der Beschaffung, bei internen Prozessen und beim Personal. Details dazu sind noch offen. Dazu will Varta seine Kundenbasis verbreitern sowie in Wachstumsfelder investieren. Das Konzept wurde dabei im Rahmen eines Sanierungsgutachtens der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erarbeitet.
Mit den Maßnahmen will das Unternehmen vor allem die Profitabilität im zuletzt schwächelnden Geschäft mit kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen für wiederaufladbare kabellose Kopfhörer sowie mit Haushaltsbatterien steigern.
Analyst Robert-Jan van der Horst von Warburg Research hatte die Kapitalerhöhung und die Restrukturierungspläne in einer am Dienstag veröffentlichten Studie als soliden ersten Schritt bezeichnet, um die finanzielle Stabilität des Batteriekonzerns zu sichern. Allerdings bleibe die Neukundenentwicklung im Bereich wieder aufladbare Lithium-Ionen-Knopfzellen schwer vorherzusagen, und die Profitabilität in diesem niedrigpreisigen Marktsegment sei immer noch schwach.
Für das abgelaufene Jahr hat das Unternehmen zuletzt einen Einbruch des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 283 Millionen im Vorjahr auf 55 bis 60 Millionen Euro sowie einen Umsatzrückgang in Aussicht gestellt. Seine ursprüngliche Prognose für 2022 hatte Varta dabei Mitte November zurückgezogen. Das Unternehmen leidet derzeit unter hohen Energie- und Rohstoffkosten sowie anhaltenden Lieferkettenproblemen. Die 2022er-Zahlen sollen erst am 26. April vorgelegt werden. Varta hatte dies mit einem Wechsel der Wirtschaftsprüfer von KPMG zu PWC begründet. Viele Prozesse im Berichts- und Prüfungsprozess müssten daher neu aufgesetzt werden./nas/ngu/stk