REGENSBURG (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Vitesco
Trotz des in Aussicht gestellten Wachstums verlor die Aktie am Donnerstag zum Handelsstart deutlich mit einem Minus von mehr als sieben Prozent und konnte das Minus dann nur geringfügig reduzieren. Bei den Investoren kam der Ausblick nicht gut an, weil sich einige mehr erhofft hatten. Bei der Ebit-Marge waren Analysten im Schnitt von 3,4 Prozent ausgegangen - der Wert, den Vitesco nun nur im besten Fall erreichen will. Beim freien Mittelzufluss hatten Analysten mehr als doppelt so viel erwartet, als Vitesco mit etwa 50 Millionen Euro in Aussicht stellt. Analyst Himanshu Agarwal von Jefferies erklärte, der Markt müsse seine Erwartungen damit korrigieren.
Die Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr hatte der Konzern größtenteils schon vor einem Monat veröffentlicht. Noch nicht bekannt war allerdings das Nettoergebnis: Das ist im abgelaufenen Jahr mit 23,6 Millionen Euro wieder im positiven Bereich gelandet. 2021 stand unterm Strich noch ein Verlust von 122 Millionen Euro. Wie erwartet wird Vitesco für das vergangene Jahr keine Dividende zahlen. Die erste Ausschüttung hat das Unternehmen auf einer Investorenveranstaltung Mitte Oktober für das Geschäftsjahr 2023 in Aussicht gestellt. Die ehemalige Continental-Tochter ist seit September 2021 an der Börse notiert.
2022 hat der Konzern unerwartet viel Gewinn im Tagesgeschäft gemacht. Im Gesamtjahr kletterte das um Sondereffekte bereinigte Ebit um die Hälfte auf 222,9 Millionen Euro. Den Umsatz steigerte das Unternehmen ohne Berücksichtigung von Wechselkursschwankungen und dem Zu- und Verkauf von Unternehmensteilen um vier Prozent auf 9,07 Milliarden Euro.
Vitesco profitierte von einer Belebung der weltweiten Automobilproduktion, die durch Lockdowns und Chipversorgungsproblemen insbesondere noch im zweiten Halbjahr 2021 belastet wurde. Beim gesamten Auftragseingang von etwa 14 Milliarden Euro stand die Elektromobilität mit 10,4 Milliarden Euro bereits für knapp drei Viertel der Bestellungen. Im vierten Quartal kamen rechnerisch 1,4 Milliarden Euro neue Aufträge herein, davon rund 500 Millionen für E-Auto-Teile./knd/nas/stk