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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 23.03.2023 - 17.00 Uhr

23.03.2023
um 17:05 Uhr

GESAMT-ROUNDUP: Wichtige Notenbanken erhöhen Zinsen trotz Bankturbulenzen

WASHINGTON/LONDON - Trotz der Turbulenzen im Finanzsektor haben nach der Fed in den USA auch andere Notenbanken ihre Geldpolitik im Kampf gegen die hohe Inflation weiter gestrafft. Die Bank of England hob den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent an, wie sie am Donnerstag in London mitteilte. Es ist bereits die elfte Zinserhöhung seit Ende 2021, als der Zins noch knapp über der Nulllinie lag. Inzwischen hat er einen 15-jährigen Höchststand erreicht. Höher war das Zinsniveau zuletzt in der Finanzkrise 2008. Den künftigen Kurs ließ die Bank of England aber weitgehend offen und kündigte für Mai eine umfassende Bewertung der Wirtschaftslage an.

Eurozone: Stimmung der Verbraucher trübt sich leicht ein

BRÜSSEL - Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im März ein wenig eingetrübt. Der Indikator fiel gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte auf minus 19,2 Zähler, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt einen Anstieg auf minus 18,2 Punkte erwartet.

USA: Neubauverkäufe legen erneut zu

WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im Februar überraschend erneut gestiegen. Sie legten um 1,1 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Rückgang um 3,1 Prozent erwartet. Allerdings wurde das Plus im Januar von 7,2 Prozent auf nur noch 1,8 Prozent nach unten revidiert.

USA: Erstanträge auf Arbeitshilfe sinken erneut

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend weiter gefallen. In der vergangenen Woche gingen sie um 1000 auf 191 000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. An den Finanzmärkten war hingegen ein Anstieg der Hilfsanträge auf 197 000 erwartet worden.

USA: Leistungsbilanz mit geringerem Defizit

WASHINGTON - Das chronische Defizit in der US-Leistungsbilanz hat sich im vierten Quartal stärker als erwartet verringert. Gegenüber dem Vorquartal sank das Defizit um 12,2 Milliarden auf 206,8 Milliarden US-Dollar, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Experten hatten im Schnitt ein Defizit von 213,7 Milliarden Dollar erwartet.

Türkische Notenbank tastet Leitzins nicht an

ANKARA - Die türkische Notenbank hat ihren Leitzins nicht angetastet. Er verharre bei 8,5 Prozent, teilte die Zentralbank am Donnerstag in Ankara mit. Niedriger lag der Leitzins zuletzt vor drei Jahren. Volkswirte hatten den Schritt überwiegend erwartet, wenn auch einige Ökonomen eine erneute Senkung prognostiziert hatten.

Norwegens Notenbank erhöht Leitzins und beendet Zinspause

OSLO - Die Notenbank von Norwegen hat ihre Zinspause beendet und den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation wieder angehoben. Der Leitzins steige um 0,25 Prozentpunkte auf 3,00 Prozent, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet, nachdem die Notenbank zuvor eine Zinserhöhung signalisiert hatte. In der Stellungnahme zur Zinsentscheidung machte die Notenbank deutlich, dass der Leitzins im Mai erneut angehoben werden könnte.

ROUNDUP: Schweizer Notenbank hebt Leitzins auf 1,50 Prozent an

ZÜRICH - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt den Leitzins trotz Turbulenzen im Bankensektor erneut an. Die Notenbank erhöht den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent.

FDP-Generalsekretär vermisst gemeinsames Grundverständnis zu Finanzen

BERLIN - FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat im Streit der Ampel-Koalition den Haushaltskurs der Koalitionspartner SPD und Grüne kritisiert. "Wir haben kein gemeinsames Grundverständnis in der Bundesregierung, was die finanzpolitische Realität betrifft", sagte Djir-Sarai am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Solide Finanzpolitik sei das geeignete und beste Mittel im Kampf gegen die Inflation.

Gasspeicher in Deutschland zu 63,9 Prozent gefüllt

BRÜSSEL - Der Gesamtfüllstand der deutschen Gasspeicher ist seit mehreren Tagen nahezu unverändert. Am Mittwochmorgen lag er bei 63,89 Prozent. Das waren 0,01 Prozentpunkte mehr als am Vortag, wie am Donnerstag aus vorläufigen Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervorging. Bereits am Morgen des 16. März hatte der Füllstand 63,89 Prozent betragen. In der Zwischenzeit war er auf 63,67 Prozent gesunken, den bislang geringsten Füllstand des Jahres. Zum Vergleich: Genau ein Jahr zuvor waren die deutschen Speicher nur zu 24,8 Prozent gefüllt.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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