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ROUNDUP: Flughafen München steht wegen Warnstreiks zwei Tage still

26.03.2023
um 15:25 Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Betrieb am Flughafen München steht vorübergehend still - am Sonntagmorgen hat der zweitägige Warnstreik der Gewerkschaft Verdi begonnen. Gut 1500 Flugverbindungen und etwa 200 000 Passagiere seien davon betroffen, teilte die Flughafengesellschaft mit. Eine Verdi-Sprecherin ging am Sonntag davon aus, dass sich mehrere hundert Beschäftigte beteiligten.

Am Montag soll der Warnstreik an Deutschlands zweitgrößtem Flughafen fortgesetzt werden und um 12.00 Uhr laut Verdi eine große Kundgebung auf dem Platz zwischen den beiden Terminals am Münchner Flughafen stattfinden.

"Es ist sehr ruhig hier", sagte eine Flughafen-Sprecherin am Sonntagmittag. Lediglich vereinzelt seien Passagiere gekommen. Einige Reisegruppen würden von ihren Reiseveranstaltern mit Bussen an andere Flughäfen umgeleitet.

Der reguläre Flugbetrieb wird wegen des Verdi-Warnstreiks in der Gepäckabfertigung und bei den Sicherheitsdiensten an beiden Tagen ausgesetzt. Starts und Landungen sind demnach nur für humanitäre Flüge im Notbetrieb möglich. Passagiere, die an diesen beiden Tagen eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich nach Flughafen-Angaben mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen.

Während Fluggäste am Sonntag zumindest noch auf den Frankfurter Flughafen und auf Fernzüge der Bahn ausweichen können, dürfte die Suche nach Alternativen am Montag noch schwieriger werden. Dann wird auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt keine Maschine mehr regulär starten oder landen.

Zudem kündigte die Deutsche Bahn, wegen des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Montag keine Fernzüge mehr fahren zu lassen. Verdi und die EVG wollen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst und im öffentlichen Nahverkehr höhere Löhne erstreiten.

Kritik gab es von den Freien Wählern. Fraktionsvorsitzender Florian Streibl forderte die verhandelnden Tarifparteien laut Mitteilung von Sonntag zu einer raschen Verständigung auf und sprach von "unsinnigen Mega-Streiks". Es sei unverantwortlich, dass die Gewerkschaften in der laufenden Tarifrunde "zum wiederholten Mal Tausende von Bürgerinnen und Bürgern in Mithaftung nehmen".

Eine technische Panne sorgte nach Flughafen-Angaben bereits am Samstagabend für Annullierungen. Aufgrund eines Software-Ausfalls seien rund 40 Flüge gestrichen worden, sagte die Sprecherin. Darüber hinaus habe es zahlreiche Verspätungen gegeben. Das Problem sei noch am Abend behoben worden./fuw/DP/he