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Scholz hält am Erweiterungsbau für das Kanzleramt fest

29.03.2023
um 14:20 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält trotz der Kritik seines Finanzministers Christian Lindner (FDP) an dem 777 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau des Kanzleramts fest. "Wir haben Entscheidungen getroffen schon in der letzten Legislaturperiode und die entsprechenden Abarbeitungsschritte sind im Gange, wie man ja sehen kann, wenn man sich umguckt", sagte er am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Bundestag mit Blick auf die bereits laufenden Vorbereitungsmaßnahmen für den Neubau.

Den Vorwurf des AfD-Abgeordneten Marcus Bühl, es handele sich um einen Prunkbau, wies Scholz zurück. "Man muss alle, die da entschieden haben, in Schutz nehmen vor dieser Denunziation, insbesondere die Architekten, denen sie völlig unrecht tun", sagte Scholz.

Der geplante Erweiterungsbau des Kanzleramts steht schon länger in der Kritik. Nach Schätzung aus Regierungskreisen vom vergangenen Herbst soll der Sandsteinbau mit rund 400 Büros etwa 777 Millionen Euro kosten und damit 177 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant.

Lindner hatte den Bau im Zuge der laufenden Haushaltsberatungen kritisiert. "Ich glaube, dass in Zeiten von mehr Homeoffice und ortsflexiblem Arbeiten ein mindestens 800 Millionen teurer Neubau neben dem Kanzleramt entbehrlich ist", sagte er in der ARD-Sendung "Maischberger". Einen Erweiterungsbau des Finanzministeriums hat der FDP-Chef inzwischen gestoppt./mfi/DP/ngu