FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ein unsicherer Ausblick zur Margenentwicklung hat am Freitag die Anleger von Nordex
Nordex kann auch in diesem Jahr einen operativen Verlust nicht ausschließen, da eine positive operative Marge nicht garantiert werden kann. Diese soll sich 2023 zwischen minus zwei und plus drei Prozent bewegen, teilte das Unternehmen mit. Laut einem Händler gingen Analysten bisher im Schnitt von einer positiven Marge aus. Der Start ins neue Jahr sei schwach gewesen, sagte Nordex-Chef Jose Luis Blanco im Interview mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Anleger reagierten enttäuscht darauf, da sie derzeit bei Nordex viel Hoffnung in die Profitabilität legten. Um Vertrauen herzustellen, müsse Nordex eigentlich liefern, sagte der Börsianer. Die breit gefasste Zielspanne spreche insgesamt aber nicht gerade für "große Überzeugung".
Beim Umsatz will Nordex in diesem Jahr 5,6 bis 6,1 Milliarden Euro erreichen. Dieses Ziel mit dem Margenausblick ins Verhältnis gesetzt, errechnete Analyst Ajay Patel von Goldman Sachs in der Mitte der beiden Spannen nur ein operatives Ergebnis von 29 Millionen Euro. Er setzte dies dann in Relation zum Konsens, der bei 141 Millionen Euro liege. Insofern wertete auch er den Ausblick als Enttäuschung. Die ebenfalls vom Unternehmen vermeldeten Zahlen für 2022 sieht Patel im Rahmen der Eckdaten.
Experte Constantin Hesse von Investmenthaus Jefferies zeigte sich zudem überrascht, dass der durchschnittliche Verkaufspreis beim Auftragseingang im Schlussquartal gleich geblieben sei, während Wettbewerber hier Preiserhöhungen erzielt hätten.
Konzernchef Blanco begründete das gegenüber dpa-AFX mit einer nachlassenden Kosteninflation. "Wir haben ein Plateau in der Preisgestaltung erreicht", sagte er im Interview. Es sei Nordex gelungen, die Kosten an die Kunden weiterzugeben, aber jetzt stabilisierten sich die Kosten bei dem Windkraftanlagen-Hersteller. Die Preise entsprächen der mittelfristigen strategischen Rentabilität./tih/tav/mis