NEW BRUNSWICK (dpa-AFX) - Der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson
Abgesehen davon laufen die Geschäfte jedoch besser als gedacht. Im laufenden Jahr soll der Umsatz abseits des Corona-Impfstoffs nun bei 97,9 bis 98,9 Milliarden US-Dollar herauskommen, wie Johnson & Johnson am Dienstag in New Brunswick mitteilte. Währungsbereinigt wäre dies eine Steigerung von 5,5 bis 6,5 Prozent. Zuvor war der Konzern von jeweils einer Milliarde Dollar weniger ausgegangen. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) peilen die US-Amerikaner nun 10,60 bis 10,70 Dollar an. Zuvor hatte die Konzernführung 10,45 bis 10,65 Dollar anvisiert - nach 10,15 Dollar im Vorjahr.
Im ersten Quartal kletterte der Erlös im Jahresvergleich um 5,6 Prozent auf 24,75 Milliarden Dollar. Das war mehr, als Experten erwartet hatten. Der größte Umsatztreiber war das Segment Consumer Health, das aus dem Gesamtunternehmen ausgegliedert wird. Johnson & Johnson erklärte dies mit einer starken Nachfrage nach seinen rezeptfreien Schmerzmitteln Tylenol und Motrin. Ähnlich gut entwickelte sich der Umsatz mit Medizintechnik. Das Unternehmen konnte aber auch im größten Segment mit Medikamenten den Erlös steigern.
Der bereinigte Gewinn ging im ersten Quartal um knapp ein Prozent auf knapp 7,1 Milliarden Dollar zurück. Einschließlich einer Einmalzahlung von 6,9 Milliarden Dollar rutschte das Unternehmen mit 68 Millionen Dollar in die Verlustzone. Insgesamt zahlte Johnson & Johnson für die Beilegung sämtlicher Klagen um Körperpflegeartikel, die das Magnesiumsilikat Talkum enthalten, rund 8,9 Milliarden Dollar. Bei den über 40 000 Klagen geht es vor allem um das Körperpuder "Baby Powder", das viele Frauen für Erkrankungen an Eierstockkrebs verantwortlich machen. Die Vergleichszahlung soll über 25 Jahre gestreckt erfolgen und ist Teil eines komplexen Plans, mit dem der Konzern die juristische Großbaustelle schließen will.
Johnson & Johnson ist der erste große US-Arzneimittelhersteller, der seine Quartalszahlen vorlegt. Im Januar hatte der Konzern seine ursprüngliche Prognose für 2023 als "verantwortungsbewusst zurückhaltend" beschrieben. Anleger sind gespannt, was dem Unternehmen angesichts des drohenden Verlusts der Exklusivität für einige seiner Medikamente wie Stelara gegen Morbus Crohn bevorsteht. Die J&J-Aktie legte im vorbörslichen Handel um rund anderthalb Prozent zu./mne/stw/jha/