LONDON (dpa-AFX) - Der Allianz-Konzern
Der Münchener Konzern ist über seine Beteiligungsgesellschaft Allianz X an N26 beteiligt. 2018 hatte die Allianz als einer der wichtigsten Investoren in einer Finanzierungsrunde über insgesamt 160 Millionen Dollar teilgenommen. In dem Zuge war der Wert von N26 auf weniger als eine Milliarde Dollar taxiert worden. Wie viel die Allianz genau an dem Berliner Fintech-Unternehmen hält, ist nicht bekannt. Nach Recherchen der "FT" sind es aktuell etwas mehr als fünf Prozent. Damit sei Allianz X einer der größten Investoren der Bank, die zuletzt unter anderem Probleme mit der Aufsicht hatte und deshalb nicht mehr so viele Kunden aufnehmen durfte.
Die Allianz selbst wollte sich zu den Informationen gegenüber der gewöhnlich gut informierten britischen Zeitung nicht äußern, wie es in dem Bericht weiter hieß. N26 habe mitgeteilt, dass sie derzeit keine Kenntnis über einen Verkaufsprozess habe und sich nicht zu Spekulationen über die Bewertungsfragen seitens der Investoren äußere. Trotz der inzwischen wieder deutlich gesunkenen Bewertung würde die Allianz nach "FT"-Berechnungen beim Gelingen der geplanten Platzierung noch mit einem deutlichen Buchgewinn aus der N26-Beteiligung aussteigen können. Für N26 wäre der Ausstieg aber ein Nackenschlag bei der Suche nach neuen Investoren.
Die Allianz ist schon länger unzufrieden mit der bekanntesten Beteiligung ihrer Risikokapitaltochter Allianz X. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte Allianz-X-Chef Nazim Cetin in einem Interview mit dem "Handelsblatt" Kritik an N26 geübt. "Die Wachstumsschmerzen sind nicht gut", sagte er damals. Allerdings fügte er in dem Gespräch auch hinzu, er sei überzeugt, dass das Management Lösungen für die Probleme finden werde. In der sonst eher verschwiegenen Branche der Beteiligungsunternehmen ist öffentliche Kritik eher ungewöhnlich./zb/men/mis