BERLIN (dpa-AFX) - Der starke Zinsanstieg und die daraus folgende Immobilienflaute haben dem Finanzdienstleister Hypoport
Die Aktie gehörte am Dienstag mit einem Kursplus von rund vier Prozent auf 139,80 Euro zu den Favoriten im Nebenwerteindex SDax. Noch im Februar 2021 wurde das Papier im Hoch aber bei 618 Euro gehandelt, diesem Niveau näherte es sich nach einem mehrmonatigen Durchhänger im September desselben Jahres bis auf wenige Euro noch einmal an. Doch danach kannte der Abwärtsdrang kein Halten mehr - binnen eines Jahres verlor das Papier fast 90 Prozent, bevor es sich berappelte. Ein Händler erklärte am Dienstag, die schlechten Nachrichten seien reichlich eingepreist gewesen in den Kurs. Seit Jahresbeginn liegt der Kurs mit inzwischen gut 43 Prozent im Plus.
Hypoport erwirtschaftete im ersten Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge mit 94 Millionen Euro 30 Prozent weniger Umsatz als noch ein Jahr zuvor. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach sogar um 90 Prozent auf eine Million Euro ein. Vor einem Jahr war die Nachfrage nach Immobiliendarlehen noch stark gewesen, da die Menschen sich angesichts der absehbar steigenden Zinsen noch schnell mit vergleichsweise günstigen Neu- und Anschlussfinanzierungen eingedeckt hatten. Doch ab dem zweiten Halbjahr sah sich Hypoport dann mit einem massiven Einbruch konfrontiert.
Im Vergleich zum Schlussquartal 2022 fielen die Kennziffern für den Jahresauftakt aber besser aus: Der Umsatz zog an, und nach einem seinerzeit negativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erzielte Hypoport diesmal im Tagesgeschäft zumindest einen Betriebsgewinn von einer Million Euro. Hypoport begründete den Umsatzanstieg gegenüber dem Vorquartal mit höheren Volumina am Markt für private Immobilienfinanzierung, zudem hätten sich Kostensenkungen positiv auf das Ergebnis ausgewirkt.
Bereits Mitte April hatte das SDax
Damit bleibt vorerst die triste Prognose für das Jahr bestehen. Angepeilt ist demnach für 2023 ein Umsatzrückgang um bis zu zehn Prozent. Beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hielt das Management zuletzt sogar einen Einbruch um bis zu 30 Prozent für möglich. Endgültige Zahlen zum ersten Quartal soll es am 8. Mai geben./tav/mis/jha/