PARIS (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Sanofi
Sanofis Erlöse waren im Berichtszeitraum von Januar bis März um knapp sechs Prozent im Vorjahresvergleich auf 10,2 Milliarden Euro gestiegen, wie der Konzern am Donnerstag in Paris mitteilte. Das Medikament Dupixent erwies sich dabei einmal mehr als verlässliche Stütze. Der Konzern gewann hier weiter Marktanteile und nahm mit dem Mittel gut 2,3 Milliarden Euro ein, das waren fast 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Experten sehen die Arznei auf einem guten Weg, die Marke von zehn Milliarden Euro in diesem Jahr zu knacken. Für den Konzern ist das ein wichtiger Erfolg, nachdem sich Sanofi vor einigen Jahren vom früher wichtigsten Betätigungsfeld Diabetes abgewendet hatte. Nun sucht der Konzern nach neuen Optionen, um die Umsatzeinbußen mit dem früheren Kassenschlager Lantus - einem längst von modernen Konkurrenzprodukten überholten Insulin - zu kompensieren.
Mit Dupixent winken womöglich in der Zukunft noch weitaus höhere Umsätze: Das unter anderem bereits für die Behandlungen von Asthma und Neurodermitis zugelassene Mittel hatte kürzlich einen viel beachteten Studienerfolg auch bei der Zivilisationskrankheit COPD erzielt. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist bedingt durch Industrialisierung und einen sich ändernden Lebensstil der Menschen eine der häufigsten Erkrankungen weltweit und aktuell weiter auf dem Vormarsch. Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon schloss am Donnerstag höhere Umsatzziele für Dupixent im Jahresverlauf denn nicht aus.
Im Tagesgeschäft profitierte Sanofi zuletzt auch von einer Wiederbelebung im Impfgeschäft, das im Schlussquartal 2022 überraschend eingebrochen war. Hier wirkten sich den Angaben zufolge eine wieder ansteigende Nachfrage nach Reiseimpfungen aus, aber auch nach einer Immunisierung gegen Covid. Prozentual zweistellige Zuwächse verzeichnete auch das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneien.
Neben der Ausweitung der Anwendungsbereiche von Dupixent gibt Sanofi viel Geld für neue Medikamente aus. Wegen der Kosten für die Markteinführung von Altuviiio gegen die sogenannte Bluterkrankheit Hämophilie und des Antikörperpräparats Beyfortus als Vorbeugung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) bei Kleinkindern hatte der Konzern bereits Anfang März eine vorsichtige Prognose abgegeben.
Demnach soll der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) währungsbereinigt in diesem Jahr lediglich im niedrigen prozentual einstelligen Bereich zulegen, nachdem Sanofi hier im vergangenen Jahr noch hoch zweistellig zugelegt hatte. Auch im abgelaufenen ersten Quartal war diese Kennziffer noch um gut elf Prozent auf 2,16 Euro gewachsen und wechselkursbereinigt um fast zwölf Prozent. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis übertraf mit einem Anstieg um nominal fast neun Prozent auf gut 3,3 Milliarden Euro die Erwartungen am Markt.
Unter dem Strich lag der Gewinn im Berichtszeitraum mit rund zwei Milliarden Euro um 0,7 Prozent unter dem Vorjahr. Hier schlugen neben einem Steuereffekt und Restrukturierungskosten auch Abschreibungen im Zuge der Neubewertung von Vermögenswerten zu Buche./tav/nas/jha/