MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re
Der Kurs der Munich-Re-Aktie sprang nach den Neuigkeiten erstmals seit dem Jahr 2001 über die Marke von 340 Euro. Damals hatten die Anschläge vom 11. September in den USA die Welt und die Finanzmärkte erschüttert und die Versicherungsbranche schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zuletzt lag der Munich-Re-Kurs am Freitagnachmittag nur noch mit knapp einem halben Prozent im Plus.
Der Rückversicherer begründete seinen guten Start ins Jahr mit Kapitalanlagegewinnen und erfreulichen Ergebnissen im laufenden Geschäft. Vom Konzern selbst erfasste Analysten hatten für das erste Quartal im Schnitt lediglich mit gut einer Milliarde Euro Gewinn gerechnet. Für das Gesamtjahr gingen sie zuletzt von 4,1 Milliarden Euro aus.
Dabei kamen Großschäden durch Naturkatastrophen den Konzern in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung im ersten Quartal teurer zu stehen, als er selbst eingeplant hatte. Dennoch lag die kombinierte Schaden-Kosten-Quote mit rund 86,5 Prozent nur einen halben Prozentpunkt höher als für das Gesamtjahr angepeilt. Die Rückversicherung Leben/Gesundheit und die Erstversicherungstochter Ergo verdienten im ersten Quartal zudem mehr als ein Viertel dessen, was der Vorstand ihnen für das Gesamtjahr zum Ziel gesetzt hat.
Die Ergebnisse des ersten Quartals und das Gewinnziel für das Gesamtjahr sind mit den Vorjahreszahlen nicht direkt vergleichbar, da Munich Re wie andere große Versicherungsunternehmen ihre Zahlen ab 2023 nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 und IFRS 17 berechnet. Im ersten Quartal 2022 hatte das Unternehmen unter dem Strich 608 Millionen Euro verdient. Für das Gesamtjahr stand ein Überschuss von rund 3,4 Milliarden Euro zu Buche.
Die neue Rechnungslegung führt Munich Re zufolge zu höheren Ergebnisse in der Rückversicherung Leben/Gesundheit, da Gewinne dort früher verbucht werden. Im Schaden- und Unfallgeschäft ergebe sich derzeit ein positiver Ergebnisbeitrag aus Auf- und Abzinsungseffekten. Ihre endgültigen Zahlen zum ersten Quartal will das Unternehmen wie geplant am 17. Mai veröffentlichen./stw/nas/he