LONDON (dpa-AFX) - Der Ölkonzern BP
Im ersten Quartal ging der um Sondereffekte bereinigte Gewinn im Jahresvergleich um rund ein Fünftel auf knapp fünf Milliarden US-Dollar (4,5 Mrd Euro) zurück, wie der Konzern mitteilte. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Experten. Inklusive Sondereffekten betrug der Gewinn 8,2 Milliarden Dollar. Wegen der Abschreibung seiner Beteiligung an dem russischen Ölkonzern Rosneft und des Rückzugs aus dem Geschäft in Russland war im Vorjahreszeitraum unter dem Strich ein Verlust in Höhe von 20,4 Milliarden Dollar angefallen.
Unterdessen verlangsamt BP das Tempo bei den Aktienrückkäufen. Auch wenn die Gewinne der großen Ölkonzerne unter den Rekordwerten aus dem Jahr 2022 liegen, sind sie im historischen Vergleich immer noch hoch. Die Unternehmen erwirtschaften immer noch eine Menge zusätzlicher Barmittel, sodass BP seine Investoren mit dem Rückkauf von Aktien im Wert von 1,75 Milliarden Dollar bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse für das zweite Quartal belohnen will. Erst jüngst beendete das Unternehmen den Rückkauf eigener Aktien im Wert von 2,75 Milliarden Dollar, das es Anfang Februar angekündigt hatte.
Seit Anfang des Jahres setzt der Konzern seine Strategie um, in naher Zukunft mehr Öl und Gas zu fördern und gleichzeitig die Investitionen in kohlenstoffarme Energien zu erhöhen. Im April nahm das Unternehmen eine große neue Ölplattform im Golf von Mexiko in Betrieb und kündigte an, dass es Geschäfte vereinbaren will, um die Produktion fossiler Brennstoffe weiter zu steigern. Dies verärgert Aktivisten und einige Investoren. Andere Aktionäre wollen nach einer mehrjährigen Durststrecke für die ganze Branche allerdings höhere Kapitalrückflüsse sehen. Die BP-Aktien haben sich seit einem Jahr um rund 30 Prozent verteuert./mne/knd/tih