DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall
Wegen des seit Februar vergangenen Jahres andauernden Angriffskriegs Russlands in der Ukraine haben der Bedarf an militärischer Ausrüstung sowie die Verteidigungsausgaben in Deutschland und anderen Nato-Staaten zugenommen Der Umsatz des seit März im Dax
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz um knapp acht Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, womit der Anstieg wegen der Saisonalität des Geschäfts erwartungsgemäß hinter dem Jahresziel zurückblieb. Basierend auf dem weiter gestiegenen Auftragsbestand sollte sich das Wachstum aber bald beschleunigen und die Marge steigen.
Das operative Ergebnis war unter anderem wegen einer Sonderzahlung zum Inflationsausgleich an die Belegschaft sowie negativen Ergebnisbeiträgen von Gesellschaften, an denen Rheinmetall beteiligt ist, um rund ein Fünftel auf 73 Millionen Euro gefallen. Die Marge ging dementsprechend auf 5,4 (Vorjahr: 7,3) Prozent zurück. Unter dem Strich sank der Gewinn um 16 Prozent auf 51 Millionen Euro. Ebenfalls rückläufig war der Auftragseingang, der im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 3,1 Milliarden Euro sank.
Dies soll aber ein Ausreißer gewesen sein - unter anderem deshalb, weil der Vorjahreswert durch einen Großauftrag aus Ungarn verzerrt war. Zum anderen rechnet das Unternehmen mit vielen Munitionsbestellungen. Finanzchefin Dagmar Steinert geht daher davon aus, dass der Auftragseingang im zweiten Quartal im Jahresvergleich wieder steigt. Ende März hatte Rheinmetall Aufträge im Volumen von etwas mehr als 28 Milliarden Euro in den Büchern - und damit sechs Prozent mehr als noch Ende 2022.
An der Börse wurden die Zahlen und die Prognose verhalten aufgenommen. Das seit dem russischen Angriff auf die Ukraine deutlich gestiegene Papier gab im frühen Handel bis zu vier Prozent nach, konnte das Minus aber zuletzt auf etwas mehr als ein Prozent auf 264,80 Euro begrenzen. Mit dem aktuellen Niveau liegt der Kurs um etwa sechs Prozent unter dem Rekordhoch von 281,30 Euro von Anfang April. Am 23. Februar 2022 - also am Tag vor dem Start des russischen Angriffskriegs - hatte die Aktie noch weniger als 100 Euro gekostet.
Mit dem Plus von etwas mehr als 170 Prozent ist die Aktie der größte Gewinner unter den deutschen Standardwerten in diesem Zeitraum. Da der Börsenwert auf inzwischen mehr als elf Milliarden Euro geklettert ist, wurde das Papier im März in den deutschen Leitindex Dax aufgenommen. Wegen der derzeit hohen Nachfrage nach Waffen sind alle der 14 von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Experten mit Blick auf die weitere Entwicklung der Aktie positiv gestimmt. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 295 Euro und damit über dem bisherigen Rekordhoch - die Spanne reicht dabei von 270 Euro (Deutsche Bank) bis 350 Euro (Landesbank Baden-Württemberg)./zb/tav/he