LEINFELDEN-ECHTERDINGEN (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck
Das Papier fiel kurz nach Handelsbeginn um 1,7 Prozent auf 28,81 Euro. Die Schwaben hatten bereits die wesentlichen Eckdaten zum Quartal vorgelegt. Analyst Himanshu Agarwal von der US-Investmentbank Jefferies schrieb nun, er rechne wegen saisonaler Trends im laufenden Jahr mit noch besseren Umsatzrenditen bei dem Lkw-Bauer - das sei allerdings vom Umfeld der Lieferketten abhängig. In die gleiche Kerbe schlug Jose Asumendi von der Bank JPMorgan: Dank des starken Auftragsbestands dürfte die Gewinnentwicklung noch anziehen.
Insgesamt ging der Auftragseingang gegenüber dem starken Vorjahreswert um 11 Prozent auf 122 935 Fahrzeuge zurück. Finanzchef Goetz sprach in einer Telefonkonferenz von einem Rückgang des Auftragseingangs in Nordamerika und Europa. Allerdings habe das Unternehmen immer noch ein starkes Orderbuch vorzuweisen und sei "im Prinzip" für dieses Jahr ausverkauft.
In den beiden wichtigsten Regionen des Konzerns, in der Nordamerikasparte sowie bei der vor allem in Europa präsenten Lkw-Marke Mercedes-Benz, erwartet der Manager nun den oberen Bereich der Prognosespanne bei der operativen Marge zu erreichen. Wenn die Lieferkettensituation stabil bleibe, bestehe die Chance auf mehr bei der Konzernprognose, sagte Goetz - das sei aber noch unsicher. Im ersten Quartal hätten sich die Preiserhöhungen des Vorjahres voll entfaltet, im weiteren Jahresverlauf dürfte sich das Verhältnis aus Verkaufspreisen und Kostensteigerungen insgesamt weiter günstig gestalten.
Das Konzernergebnis lag in den drei Monaten Januar bis März bei 795 Millionen Euro, wie der Konzern in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es nur 275 Millionen Euro gewesen. Vor einem Jahr hatten unter anderem Kosten für den Rückzug aus Russland belastet.
Daimler Truck war - wie bereits bekannt - im Tagesgeschäft gut ins Jahr gestartet. Der Umsatz des Weltmarktführers bei schweren Lkw kletterte dank stabilisierter Lieferketten, einer Absatzsteigerung und dank der Preiserhöhungen um 25 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Den Absatz hatte das Unternehmen um 15 Prozent auf 125 172 Fahrzeuge gesteigert. Im Geschäft mit dem Fahrzeugbau lag die am Kapitalmarkt viel beachtete bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern bei 8,8 Prozent und stieg damit um fast drei Prozentpunkte.
"Die anhaltend hohe Nachfrage nach unseren Lkw, Bussen und Dienstleistungen ist eine gute Grundlage, um den positiven Schwung für die kommenden Quartale beizubehalten", sagte Goetz. Die Jahresprognosen bestätigte Daimler Truck. Die Lieferketten seien aber nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor, merkte Goetz an./men/mis/ngu