BIETIGHEIM-BISSINGEN (dpa-AFX) - Der Maschinenbauer Dürr
Der Umsatz sei um zwölf Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Bietigheim-Bissingen mit. Der Gewinn unter dem Strich sank um 22 Prozent auf 21 Millionen Euro. Maßgeblich für den Gewinnrückgang sind den Angaben zufolge der Umsatz- und Projektmix einschließlich des rückläufigen Serviceanteils, die höheren Materialkosten sowie die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie für Beschäftigte in Deutschland gewesen.
Das Unternehmen wies zudem darauf hin, dass der Vorjahreswert einen Sonderertrag von rund fünf Millionen Euro in Zusammenhang mit einem Rechtsstreit enthielt. "Im ersten Quartal war das Ergebnis von saisonalen Effekten geprägt. Im weiteren Jahresverlauf erwarten wir eine deutliche Margenausweitung durch Skaleneffekte, einen höheren Service-Anteil und die vermehrte Abwicklung margenstarker Projekte", sagte Vorstandschef Jochen Weyrauch laut Mitteilung. "Zudem dürfte sich die Lieferkettensituation weiter entspannen." Er bestätigte die 2023er-Ziele.
"Getragen wurde das hohe Bestellvolumen vor allem von der starken Nachfrage der Autoindustrie nach Produktionstechnik für Elektroautos", hieß es in der Mitteilung. Da der Auftragseingang stärker als der Erlös zulegte, kletterte der Auftragsbestand auf den Höchstwert von 4,4 Milliarden Euro.
Basierend auf der guten Auftragslage sollen die Erlöse im Gesamtjahr auf 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro steigen. 2022 hatte der Umsatz um 22 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zugelegt.
Der Auftragseingang dürfte hingegen nach dem 2022er-Rekordwert auf 4,4 Milliarden Euro bis 4,8 Milliarden Euro sinken. Die Marge gemessen am bereinigten operativen Gewinn sieht das Unternehmen 2023 dagegen deutlich höher - sie soll sich von 5,4 Prozent auf 6,0 bis 7,0 Prozent verbessern. Im Vorjahr war sie noch leicht rückläufig gewesen. Nach Steuern soll das Ergebnis weiter steigen.
An der Börse wurden die Zahlen und die bestätigte Prognose verhalten aufgenommen. Die Aktie verlor am Vormittag knapp ein Prozent an Wert. Im bisherigen Jahresverlauf tritt das Papier unter dem Strich auf der Stelle und kostet mit zuletzt 31,70 Euro in etwa so viel wie Ende 2022, war im Februar aber fast bis auf 37 Euro geklettert.
Insgesamt stabilisiert sich der Kurs weiter, nachdem er im September vergangenen Jahres bis auf weniger als 20 Euro gefallen war. Von dem im Herbst 2017 erreichten Rekordhoch von etwas mehr als 60 Euro ist die Aktie allerdings weit entfernt./zb/mne/mis