WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Autobauer Volkswagen
Für die Volkswagen-Aktien ging es am Donnerstag in der Spitzengruppe des Dax um knapp dreieinhalb Prozent auf 120,44 Euro nach oben. Autowerte waren insgesamt gefragt im feiertags bedingt eher ruhigen Handel. Auch für 2023 steht für VW damit wieder ein Kursplus von knapp dreieinhalb Prozent auf dem Zettel, was allerdings einen Platz im hinteren Drittel des deutschen Leitindex bedeutet.
Schäfer will demnach unter anderem in der Produktion ansetzen. "Wir richten unsere Werke nicht nach Marken, sondern nach Plattformen aus. Daraus ergibt sich dann, welche Modelle dort produziert werden. Nicht andersherum", kündigte er an. Das allein bringe in den kommenden Jahren einen Milliardenbetrag an Einsparungen in der sogenannten Markengruppe Volumen, die auch Skoda, Seat und die kleinen VW-Nutzfahrzeuge umfasst.
Im ersten Quartal hatte die Kernmarke des Wolfsburger Autokonzerns nur eine Umsatzrendite von 3 Prozent eingefahren - von 100 Euro Umsatz blieben im Tagesgeschäft nur 3 Euro Betriebsgewinn. "Damit können wir uns wichtige Zukunftsinvestitionen schlicht nicht leisten", sagte Schäfer. "Um wirklich krisenfest zu sein, brauchen wir eine nachhaltige Umsatzrendite von 6,5 Prozent." Deshalb starte VW jetzt ein Programm für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen.
Im "Handelsblatt" hieß es, Volkswagen peile eine Ergebnisverbesserung von mindestens 3 Milliarden Euro im Jahr an. Im Programm gehe es dabei explizit nicht um einen Stellenabbau, berichtete das Blatt aus Unternehmenskreisen. Vielmehr solle auch Altersteilzeit zum Einsatz kommen und Stellen nicht nachbesetzt werden. Ein Sprecher des Unternehmens wollte den Bericht nicht kommentieren. Schäfer sagte in dem internen Schreiben an die Belegschaft, noch sei es zu früh, Details zu nennen. Die Mitarbeitenden sollen zusammen mit dem Betriebsrat über konkrete Schritte informiert werden.
Von Arbeitnehmerseite machte Betriebsratschefin Daniela Cavallo deutlich, dass sie eine Beteiligung erwartet. "Entsprechende Ziele des Markenvorstandes haben wir zur Kenntnis genommen, darüber gilt es nun Gespräche zu führen", sagte sie in einer Stellungnahme. Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung seien gleichrangige und gemeinsame Ziele. "Tarifliche Einschnitte oder Abstriche bei unserer Beschäftigungssicherung sind mit uns nicht zu machen", fügte sie hinzu./men/DP/ngu/mis