FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Schwache Konjunkturdaten aus dem Währungsraum konnten den Euro nicht weiter belasten. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone trübte sich deutlich ein, während Daten zur Geldmenge und zur Kreditvergabe auf eine träge konjunkturelle Entwicklung hindeuteten. Die Kreditvergabe der Banken in der Eurozone sei nach wie vor extrem schwach, kommentierten Experten des Analysehauses Capital Economics.
Auf Talfahrt blieb die türkische Lira. Gegenüber dem Euro erreichte ihr Kurs ein Rekordtief, im Verhältnis zum US-Dollar fiel er in Richtung seines historischen Tiefstands. Am Markt wurden die Kursverluste mit dem Wahlsieg von Präsident Recep Tayyip Erdogan vom Wochenende erklärt. Nach Einschätzung des Devisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank sind nach der Wahlentscheidung weitere Kursverluste der Lira nicht auszuschließen.
"Es war allzu offensichtlich, dass die Lira-Wechselkurse in letzter Zeit nicht marktgemacht waren, sondern die türkische Währung künstlich gestützt wurde", sagte Leuchtmann. In der Türkei waren Kapitalverkehrskontrollen eingeführt worden, die den Kurs der heimischen Währung in den vergangenen Monaten stützten. Experte Leuchtmann sieht das Risiko, dass die türkische Lira künftig weniger konsequent gestützt werde. Es sei nicht auszuschließen, dass sich der Abwertungsdruck, der sich in den letzten Monaten aufgestaut hat, entlädt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86365 (0,86805) britische Pfund, 150,01 (150,29) japanische Yen und 0,9690 (0,9683) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1957 Dollar gehandelt. Das waren rund 14 Dollar mehr als am Vortag./jkr/jsl/stw