HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Maschinenbauer Heidelberger Druck
Der Umsatz und die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) sollen im laufenden Jahr in etwa die Werte des Vorjahres von gut 2,43 Milliarden Euro und 7,2 Prozent erreichen. Damit gab der SDax-Konzern erstmals eine Prognose für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2023/24 ab. Zugleich kündigte der Vorstand Sparmaßnahmen an.
Die Aktien gerieten dennoch unter Druck und fielen um gut vier Prozent auf 1,629 Euro.
Die angepeilte Marge sei ein stabiler Wert, wenngleich sie immer noch auf einem niedrigen Niveau liege, sagte Monz. "Wir wollen das Niveau steigern, mittelfristig besser werden", ergänzte er. Ein entsprechendes Programm sei initiiert worden. Details zu möglichen Maßnahmen könne er noch nicht geben, sagte der Unternehmenschef.
Vor allem gehe es bei dem Programm darum, dass Heidelberger Druck Investitionen in die Zukunft auch selbst finanzieren könne, betonte Monz. In seinem wichtigsten Betätigungsfeld Druck, das 97 Prozent des Geschäfts im vergangenen Geschäftsjahr ausgemacht habe, wolle der Konzern Technologieführer bleiben. Dabei habe das Management Wachstumsmöglichkeiten im Verpackungs- und Digitaldruck ausgemacht. Auch Zukäufe schloss der Konzernlenker nicht aus.
Zuversichtlich zeigte sich Monz auch für seine neueren Geschäftsbereiche. "Wir glauben weiter an die Elektromobilität", betonte der Manager. Sie sei ein Wachstumsmarkt. Das Unternehmen sei zwar im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich rückläufig in dem Geschäft mit Wandladestationen für Elektrofahrzeuge gewesen. Allerdings sei die KfW-Förderung für die Wallboxen ausgelaufen, zudem habe es Lieferschwierigkeiten bei den Elektrofahrzeugen gegeben.
Die Elektromobilität bleibe aber ein Zukunftsmarkt. Dabei verwies Monz auf die Pläne der EU, den gesamten Individualverkehr auf Elektrofahrzeuge bis 2035 umzustellen. Damit müsse ein Wachstum der Ladetechnik einhergehen. Das sei die Art Geschäft, die das Unternehmen suche. Heidelberger Druck werde aber nicht bei der Ladetechnik stehen bleiben.
Nach einer zuletzt schwächeren Entwicklung in China rechnet Monz im laufenden Geschäftsjahr mit einer Stabilisierung. Die Volksrepublik sei für Heidelberger Druck ein wichtiger Markt, sagte er. Es gebe eine gewisse Aufbruchstimmung, der chinesische Markt erhole sich, das spüre das Unternehmen auch in den Zahlen. Aber man dürfe keine Wunder erwarten, das Land müsse sich erst einmal von der Covid-Krise erholen. Aber auch China sei in die weltwirtschaftlichen und geopolitische Unsicherheiten eingebettet. Es werde daher zu einer Stabilisierung kommen, aber nicht zu einem überproportionalen Wachstum. Heidelberg habe eigene Produktionsstätten in China und produziere für den lokalen Markt.
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Heidelberger Druck den Konzernumsatz im Jahresvergleich um 12 Prozent auf gut 2,4 Milliarden Euro steigern, wie das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage der endgültigen Jahreszahlen mitteile. Die operative Marge stieg von zuvor 7,3 auf 8,6 Prozent. Allerdings profitierte das Unternehmen auch von Verkäufen von Unternehmensteilen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 91 Millionen Euro hängen nach 33 Millionen Euro ein Jahr zuvor./mne/tav/mis